Weniger rechte Straftaten im Allgäu
Aktivitäten nehmen ab, Aufklärungsquote sinkt aber auch
Allgäu Die Zahl der rechtsextremen Straftaten ist im Allgäu im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Das teilt SPD-Abgeordneter Dr. Paul Wengert nach einer Anfrage beim Landtag mit. Machten 177 begangene rechtsextreme Straftaten im Jahr 2014 noch mehr als die Hälfte aller Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund in Schwaben aus, so wurden 2016 mit 121 Fällen im Allgäu nur noch 45 Prozent der rechtsextremen Straftaten in den Allgäuer Landkreisen Ostallgäu, Unterallgäu, Oberallgäu, Lindau mit den kreisfreien Städten Kaufbeuren, Kempten und Memmingen verübt.
Zu diesen Straftaten zählen zum Großteil das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung, aber auch Sachbeschädigung und Körperverletzungen. Auch wenn sich die Zahlen verbessert haben, müsse die Entwicklung im Allgäu intensiv beobachtet werden, schreibt Wengert in einer Pressemitteilung. „Ebenso muss die Aufklärungsquote im Blick behalten werden, die nach einem erfolgreichen Jahr 2014 von damals 71,9 Prozent wieder auf 59,4 Prozent gesunken ist“, bewertet der Innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Wengert die Allgäuer Zahlen.
Mit Sorge beobachtet Wengert nach eigenen Angaben die Aktivitäten verschiedener rechtsextremistischer Gruppierungen in Schwaben und speziell im Allgäu. So sei weiterhin „Voice of Anger“, die größte aktive bayerische Skinheadgruppe, im Großraum Kempten-Memmingen beheimatet. Daneben gebe es mehrere rechtsextreme Musikgruppen sowie Versanddienste.