Lebendiges Zentrum für alle Ramminger
Bei der Gestaltung der Außenanlagen wurden die Ideen der Bürger berücksichtigt. Jetzt kann heute der Gemeinderat die Weichen stellen. Am Freitag soll dann Richtfest für das neue Gemeindehaus gefeiert werden
Rammingen Der Dachstuhl ist bereits auf dem neuen Gemeindehaus in Rammingen befestigt, worüber sich Bürgermeister Anton Schwele bei der außerordentlichen Bürgerversammlung im Gasthaus „Stern“in Rammingen freute. So ist alles bereit für das Richtfest am kommenden Freitag und bei der Versammlung konnten sich die Bürger über die Gestaltung der Außenanlagen informieren und Meinungen und Fragen zum Projekt äußern.
Geplant als Dorfzentrum in der Mitte zwischen Unter- und Oberrammingen soll das umfangreiche Projekt ein Treffpunkt für Jung und Alt werden, ein Ort der Begegnung mit Tagescafé, Gemeindebücherei, Sitz des Rathauses, Arztpraxis, Gemeindearchiv und einem Mehrzweckraum für Vereine und Veranstaltungen.
Dazu entsteht im ersten Stock, barrierefrei über einen Aufzug zu erreichen, Raum für die Tagesbetreuung von Senioren. Mit dem angrenzenden Kindergarten und einem zwischen den Gebäuden liegenden neuen Kinderspielplatz treffen hier Senioren und kleine Kinder ungezwungen aufeinander.
Wie Architekt Ulrich Förg betonte, wurde die Freianlagenplanung mit den 20 Mitgliedern des Ramminger Arbeitskreises „Bauen“erarbeitet. Außer dem Spielplatz in Richtung Kindergarten entsteht ein „Sinnesgarten“in Richtung der Schule und der Dorfplatz in Richtung Dorf- bzw. Hauptstraße. Großen Wert legten sie bei der Anlage auf Nachhaltigkeit, hochwertige Materialien und den ländlichen Charakter.
Durch die Außenanlagen sollen die Gebäude zum lebendigen Herzstück der Gemeinde verbunden werden. Auf zahlreichen Sitzplätzen vor dem Café, unter Bäumen, am Rande des Spielplatzes oder auf dem Dorfplatz können Ramminger Bürger wie Besucher des Ortes plaudern, beobachten oder einfach ausruhen.
Auf dem Spielplatz ist eine Vogelnestschaukel und eine zweisitzige Schaukel vorgesehen, eine Multikletteranlage und ein Kamelritt zum Balancieren und Gleichgewicht üben, eine Wasser-Matschanlage und ein 2,4 Meter hoher Spielberg, wo sich die Kinder hochziehen, herunterrutschen oder in eine Höhle kriechen können.
Die Multikletteranlage und der Kamelritt sind dabei von der Bau- weise auch für Erwachsene geeignet. Im süd-westlich geplanten „Sinnesgarten“sollen Blumen und Kräuter gepflanzt werden, ein Hochbeet und ein Barfußpfad, sowie eine Pergola, viele Sitzgelegenheiten und ein großer, schattenspendender Baum sorgen einmal für grünpflanzliche gemütliche Idylle. Den Dorfplatz soll ein Brunnen schmücken, auch der Maibaum soll hier aufgestellt werden.
Architekt Ulrich Förg sprach auch die Verkehrssituation an: „Wir entscheiden, wie wir die Verkehrsflüsse lenken wollen!“Der Dorfplatz verbindet die Hauptstraße mit der Schule und dem Kindergarten. Zufahrtsstraßen und Parkplätze, Fuß- und Radwege sind in das Gesamtkonzept eingebunden, wie auch eine zusätzliche Möglichkeit für Lieferfahrzeuge, um direkt zum Eingangsbereich zu kommen, oder um notfalls Senioren direkt bis zum Gebäudeeingang zu bringen.
Gerade der Punkt mit den Parkplätzen sorgte nach der Präsentation für Diskussionsstoff. Mit dem Auto zu den Parkplätzen beim Kindergarten zu gelangen wäre über die geplante Sackgasse zu umständlich, zuletzt müsste jeder wenden, um wieder wegfahren zu können, und ob überhaupt genügend Parkplätze vorhanden sind.
Architekt und Bürgermeister wiesen darauf hin, dass die über 30 vorgesehenen Stellplätze erfahrungsgemäß reichen müssten und wenn nicht, könnten später einmal westlich vom Feuerwehrhaus etwa 10 weitere Stellplätze eingerichtet werden.
Ulrike Degenhart meldete sich wegen der Wassertretanlage zu Wort, die sie und andere Ramminger gerne auf dem Dorfplatz gesehen hätten. Der Punkt wurde offensichtlich zuvor schon erörtert und mit geschätzten 50 000 Euro Kosten für die Technik zur ausreichenden Frischwasserversorgung und die Gestaltung der Anlage selbst für zu teuer befunden.
Dafür gäbe es für die Zukunft die Möglichkeit solch eine Anlage an einer anderen Stelle zu errichten. Der beschattete Platz zwischen Feuerwehrhaus und Hauptstraße wäre eine gute Alternative. Bürgermeister Anton Schwele erklärte zuletzt, dass jetzt die Antragsformulare für die Fördergelder fertiggestellt werden müssten. Bis 4. September müssen sie beim Amt für Ländliche Entwicklung vorliegen und alle hoffen, dass der Antrag positiv bewertet wird, denn die gesamte Planung hat sich auch an den entsprechenden Richtlinien orientiert, einschließlich der hochwertigen, teureren Materialien.
OTermine Am heutigen Donnerstag, 24. August, wird der Gemeinderat dann die Weichen auch offiziell stellen und die Aufträge vergeben. Am Freitag, 25. August, wird dann um 16 Uhr mit dem Richtfest des neuen Gemeindehauses ein weiterer Schritt hin zum neuen „Herz“von Rammingen getan.