„Das Nutella werde ich schon vermissen ...“
Die junge Türkheimerin Miriam Kögel sehnt ihren 18. Geburtstag herbei – aber nicht nur, weil sie feiern will, sondern weil sie dann endlich ihren Traum von einem Auslandsaufenthalt in Peru verwirklichen kann
Türkheim Eigentlich wollte sie ja schon vor zwei Jahren hinaus in die Welt – doch damals hielt sie noch die Liebe zu ihrem Hobby davon ab, ein Jahr ins Ausland zu gehen, sagt die passionierte Turnerin Miriam Kögel. Dass sie dann aber noch ihr Abitur am Türkheimer Gymnasium baute, das war ihren Eltern Angelika und Peter dann bestimmt ganz recht.
Allzu groß war die Überraschung im Hause Kögel dann also nicht mehr, als Miriam ihren Eltern verkündete: „Ich gehe für ein Jahr nach Südamerika“. Seit vielen Jahren habe sie davon geträumt, ein Jahr im Ausland zu verbringen. Und dann hatte sie im Weltfreiwilligendienst der Diözese Augsburg auch die passende Organisation gefunden. Das Auslandsjahr wird über das „weltwärts“-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.
Clara Semmel aus Freiburg, Anna Kugelmann aus Mittelneufnach und Miriam Kögel aus Türkheim werden während ihres Weltfreiwilligendienstes im Projekt des Vereins „Ayúdame - Hilf mir“aus Sonthofen arbeiten. Sie sind in einer integrativen Grundschule und einem integrativen Kindergarten in Huaura in Peru tätig und unterstützen die Lehrer und Kindergärtner/-innen bei der Betreuung.
Die anderen beiden Mädchen sind bereits vor Ort – nur Miriam muss noch einige Tage warten, ehe sie via Madrid in die peruanische Hauptstadt Lima fliegen darf.
Denn sie muss noch Geduld haben, bis sie volljährig ist – erst dann kann sie ihren lang gehegten Traum endlich verwirklichen. Am Samstag, 9. September, kann sie dann endlich ihren 18. Geburtstag feiern.
Doch sie sitzt jetzt schon praktisch auf gepackten Koffern und freut sich riesig auf die Chance, ein fremdes Land, die Menschen und ihre Kultur hautnah kennenzulernen. Von der peruanischen Hauptstadt Lima aus geht es drei Stunden mit dem Bus in den Norden in die Kleinstadt Huaura.
Ihre Spanisch-Kenntnisse aus drei Jahren Schule hat sie in den vergangenen Wochen noch verbessert und die junge Frau ist sich sicher, dass sie damit zunächst zurechtkommen wird. Ihre Gastfamilie erwartet sie schon, via Skype und WhatsApp werden bereits die ersten Kontakte geknüpft.
Bei aller Vorfreude und Aufregung, ein bisserl Heimweh beschleicht die mutige junge Frau dann doch, wenn sie an den Abschied denkt. „Natürlich werde ich meine Eltern und meine Freunde ganz schrecklich vermissen“, sagt sie. Und einige lieb gewordene Dinge des Alltags dann auch: „Das Nutella zum Frühstück werde ich schon vermissen“, sagt sie schmunzelnd.
Doch dann leuchten ihre Augen und sie erzählt von ihrem Traum, nach Südamerika zu reisen, dort in einem integrativen Kindergarten zu arbeiten und in einer Gastfamilie zu leben: „Das wird das Heimweh schon ausgleichen“, sagt Miriam Kögel selbstbewusst.