„Klänge, die zu Herzen gehen“
Günztaler feiern 40-jähriges Bestehen mit großem Alphornbläsertreffen und Festabend in Engetried
Engetried Gut 2000 Besucher sind am Wochenende zum 59. großen Alphornbläsertreffen gekommen. Es fand anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Günztaler Alphornbläser in Engetried statt. Bläsergruppen aus dem ganzen Allgäu, der Schweiz sowie aus Österreich und Oberbayern gaben sich ein Stelldichein. Gut 300 Musiker begeisterten die Zuschauer.
Am Sonntag wurde nach einem Festzug von der Kirche zur Festwiese ein Gottesdienst unter freiem Himmel gefeiert. Die Predigt hielt Domdekan Dr. Bertram Meier. Nach seinen Worten sorgt ein derartiges Musikertreffen für Zusammenhalt und beständige Freude. „Die Klänge der Alphörner gehen zu Herzen“, betonte der Geistliche. Den Gottesdienst und den Frühschoppen umrahmte die Musikkapelle Gschnitz aus dem Stubaital.
Ab Mittag trat der Arbeitskreis „Alphornblasen im Allgäu“mit seinen zahlreichen Alphornbläsergruppen auf. Paul Knoll als Arbeitskreisleiter und Paul Hartmann als Vorsitzender der „Euregio Via Salina“eröffneten den Reigen. Der Tag endete mit einem großen Gemeinschaftschor der Alphornbläser über den Viehweiden des Dorfes.
Anlässlich des Jubiläums gab es auch eine Aktion zugunsten der Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung. Die Günztaler Alphornbläser haben 300 „Alpis“zur Verfügung gestellt, die am Sonntag verkauft wurden. Der Verkauf der lustigen Plüschpuppen mit Alphorn erbrachte einen Erlös von 2200 Euro. Das Geld fließt in voller Höhe an die Kartei der Not.
Bereits am Samstag fand ein Fest- abend auf freiem Feld statt. Dabei unterhielten neben den Günztaler Alphornbläsern die Musikkapelle Irsingen, die Riederinger Rothbachmusikanten und die Pittenharter Goasslschnoizer die Besucher. „Das Ambiente ist toll und den ganzen Tag schien die Sonne“, freute sich Robert Frei, Vorsitzender der Irsinger Kapelle. In den Flecken Erde bei Engetried verliebt sind auch Ellen und Uli Zimmermann. Sie kamen extra aus dem 530 Kilometer entfernten Eisenach (Thüringen) zum Jubiläumsfest. Als angehender Alphornbläser möchte Uli Zimmermann den erfüllenden Klang mit nach Hause nehmen.
Zu den Gästen zählte auch der aus Rundfunk und Fernsehen bekannte Moderator Enrico de Paruta. Mitt- lerweile seit 25 Jahren begleiten die Günztaler Alphornbläser dessen Heilige Nacht von Ludwig Thoma. „Ihr Klang erweckt Ehrfurcht. Die Menschen sind von dem virtuosen Spiel fasziniert“, lobte de Paruta die Musiker.
Gegründet haben die Günztaler Alphornbläser vor 40 Jahren Hubert Längst und deren Leiter Martin Fiener. Bald kamen weitere Musiker dazu – wie etwa der heutige Unterallgäuer Altlandrat Dr. Hermann Haisch. Als jüngstes Mitglied spielt die 18-jährige Lisi Fiener in der Achtergruppe.
Bürgermeister Alfons Weber, der zusammen mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa die Schirmherrschaft übernommen hatte, dankte den „Botschaftern unserer Heimat“.
2200 Euro für die Kartei der Not