Reimers torreiche Rückkehr
Der ESV Kaufbeuren verkauft sich im Testspiel gegen den ERC Ingolstadt ordentlich. Für dessen neuen Torhüter war die Partie im Allgäu eine Rückkehr zu den sportlichen Wurzeln
Kaufbeuren Dass ein Eishockeyspieler während und nach der Partie von beiden Fanlagern gleichermaßen gefeiert wird, ist sicher nicht alltäglich, doch Christoph Kiefersauer hat sich im Testspiel gegen den ERC Ingolstadt diese besondere Ehre verdient. Der Stürmer vom Kooperationspartner gefiel den Joker-Fans durch ein Tor und zwei Vorlagen und begeisterte auch die mitgereisten Ingolstädter Anhänger durch seinen unermüdlichen Einsatz.
„Das war natürlich ein super Gefühl, wenn man von beiden Fanseiten so ein gutes Feedback bekommt“, erzählt der gebürtige Tölzer mit breiten Grinsen im Gesicht. Trotz der knappen 4:6-Niederlage gegen das Team aus der Deutschen Eishockeyliga (DEL) waren die Fans begeistert von ihrem ESV Kaufbeuren. „Das war für uns ein hervorragender Test. Nur aus solchen Spielen können wir lernen. Ich denke wir haben die beiden ersten sehr gut mitgehalten“, analysiert Trainer Andreas Brockmann.
Seine Rückkehr in die Heimat hatte sich Torhüter Jochen Reimer sicher anders vorgestellt, denn nach sieben Spielminuten stand es durch Tore von Florian Thomas und Sami Blomqvist überraschender Weise 2:0 für die Kaufbeurer. Der Deutsche Meister von 2014 fühlte sich dann doch etwas in der Ehre gekränkt und erhöhte merklich das Tempo was mit dem Anschlusstreffer von Thomas Greilinger erste Früchte trug. „Ich denke, wir haben in den beiden ersten Dritteln nicht allzu viel zugelassen. Doch gegen die individuelle Klasse dieser Mannschaft hast du in bestimmten Phasen einfach keine Chance“, sagte der Kaufbeurer Coach.
Ein gutes Arbeitszeugnis stellte der Trainer seiner jungen Garde aus. „Es ist schön, wenn man sieht wie sich die Jungen da durchbeißen, das werden wir weiter forcieren“, so die lobenden Worte. Zufrieden durfte Brockmann auch mit dem Überzahlspiel an diesem Abend gewesen sein. In einer insgesamt sehr fairen Partie reichten dem ESVK bei doppelter Überzahl 66 Sekunden für zwei weitere Tore: Kiefersauer und Billich schossen die 4:2-Führung heraus. Zwei dumme Gegentore ohne Scheibenglück binnen 18 Sekunden zu Beginn des letzten Drittels führten dann zum 4:4-Ausgleich und zu einem kleinen mentalen Loch, wie es Andreas Brockmann beschrieben hat.
Dass Ingolstadt im letzten Drittel noch das Tempo noch einmal angezogen hat, war für Christoph Kiefersauer keine Überraschung. „Dafür spielen sie auch in der DEL und Kaufbeuren eine Klasse tiefer“, sagt der 19-Jährige, der darauf hofft, dass er bei seinem Trainer in Ingolstadt gute Eigenwerbung betrieben hat. „Wenn man bedenkt, dass wir doch einige verletzte Spieler zu beklagen hatten und Ingolstadt komplett mit vier ambitionierten Blöcken agiert hat, dann war das sehr ordentlich“, bilanziert der KaufDrittel beurer Trainer. Er musste, wie schon am Freitagabend beim torreichen Testspiel in Zell am See, auf vier Stammspieler verzichten: Verletzt fehlten auch diesmal Daniel Oppolzer, Philipp de Paly, Christopher Kasten und Max Schmidle. Dafür aber stand Torhüter Stefan Vajs gegen Ingolstadt wieder im Tor. Er hatte beim 11:2-Sieg gegen die EK Zeller Eisbären noch pausiert. Die Tore für die Kaufbeurer in Zell am See hatten Sami Blomqvist (3), Max Schäffler (2), Christoph Kiefersauer, Joona Karevaara, Jere Laaksonen, Tim Wohlgemuth, Jonas Wolter und Charlie Sarault erzielt.
ESV Kaufbeuren – ERC Ingolstadt 4:6 (2:1/2:1/0:4)
1:0 Thomas (2.), 2:0 Blomqvist (7.), 2:1 Greilinger (9.), 2:2 Laliberte (31.), 3:2 Kiefersauer (36.), 4:2 Billich (37.), 4:3 La liberte (45.), 4:4 Mouillierat (45.), 4:5 Col lins (54.), 4:6 Laliberte (55.) Kaufbeuren 2/Ingolstadt 6 + 10 Olson
1664.