Jede Meinung ist wichtig
Neun von zehn Jugendlichen halten ihre Interessen in der Politik für nicht ausreichend vertreten. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Organisation YouGov. Man mag sich fragen, woran das liegt: Sind es die Themen, die Jugendliche beschäftigen, aber die Politik nicht? Oder ist es die Art und Weise, wie Politiker auf den Nachwuchs zugehen?
Der Kreisjugendring hat das Problem erkannt und versucht, mit dem Projekt SARA diese Lücke zu füllen. Mit gutem Beispiel voran zeigen die Jugendlichen Flagge. Zwei wesentliche Faktoren spielen für den Erfolg des Projekts eine wichtige Rolle:
Zum einen bietet die Aktion eine Plattform mit Reichweite. Jugendliche haben die Möglichkeit, offen und guten Gewissens ihre Meinungen auszusprechen. Mit entsprechender Anweisung vor der Videoaufzeichnung fühlen sich viele junge Menschen bestärkt, Themen anzusprechen, die sie wirklich beschäftigen. Das geht bei kleinen Angelegenheiten wie neuen Tischen für die Schule los und endet bei komplexen Fragen wie nach dem richtigen Umgang mit Flüchtlingen.
Sicherlich ist die Methode ein weiterer Erfolgsfaktor: Videos kommen im Zeitalter von Youtubeund Instagram-Stars besonders gut bei Jugendlichen an. Die Bereitschaft mitzumachen steigt dadurch. Erst recht, wenn der Aufzeichnungsraum kein klinischer weißer Behördenraum ist, sondern ein mit bunten Graffiti verzierter umgebauter Wohnwagen.
Die wichtigste Erkenntnis für die Politik und jeden Betrachter, der die Videos anschaut, wird schnell deutlich: Die Botschaften der Jugendlichen sind klar formuliert, die Themenvielfalt groß und die diversen Wünsche ehrlich. Nur ein paar mehr Klicks dürften die Videos dann doch bekommen.