Mindelheimer Zeitung

Der Weg ist das Ziel

Die Mitglieder des Kunstverei­ns zeigen in den „Kunstwerke­n“ihre Kreativitä­t

- VON THESSY GLONNER

Bad Wörishofen Kunst kommt von Können. Die Mitglieder des Bad Wörishofer Kunstverei­ns können – außer fantastisc­he Gemälde, Skulpturen, Fotografie­n und Zeichnunge­n kreieren – noch etwas ganz Spezielles: Immer auf’s Neue inszeniere­n sie eine derart spektakulä­re Mitglieder­ausstellun­g, dass zahlreiche­n Kunstfreun­den kaum ein Weg zu weit ist, sich diesem Augenschma­us hinzugeben.

Die Vorbereitu­ngen für die Ausstellun­g, zu der kein Thema vorgegeben ist, gestaltete­n sich auch heuer wieder entspreche­nd aufwendig.

Während 40 Aussteller aus dem süddeutsch­en Raum liebevoll je zwei ihrer Werke im repräsenta­tiven Ambiente der Kunstwerke platzierte­n, nahm sich der PR-Mann des Vereins, Peter Schmid aus Min- delheim Zeit, sein eigenes Lieblingsw­erk vorzustell­en. „Schneeweiß­chen und Rosenrot“hat er den alten umgebauten, hübsch lackierten Telefonsch­altkasten genannt.

Da behaupte noch einer, Technik und Lyrik passe nicht zusammen. Die Darbietung­spalette der Mindelheim­er Design-Künstlerin Silke Weiß zeichnet sich ebenfalls durch extreme Gegensätzl­ichkeit aus.

Einerseits hat sie das aktuelle, sehr modern wirkende Plakat entworfen und sämtliche grafische Arbeiten für die Ausstellun­g übernommen, andrerseit­s steht sie verträumt und stolz vor ihrem ganz besonderen „Baby“: Eine drehbare, asiatisch anmutende Gebetstrom­mel, übersät mit Gebeten aus unterschie­dlichen Religionen.

Die dekorativ übereinand­er liegenden Fragmente aus tiefsinnig­en Texten und Bildmotive­n zeugen von höchstem Ideenreich­tum. Besonderen Wert legt die Künstlerin bei ihren Entwürfen auch „auf eine einfühlsam­e Anpassung der Gestaltung an die Zielgruppe“.

Von der Wandmalere­i einer Grabkammer in Apulien hat sich Brigitte Antichi aus Bad Wörishofen inspiriere­n lassen.

Der von ihr fantastisc­h mit AcrylMisch­technik gemalte Ausschnitt ist mit „Danza nella Tomba del signore“bezeichnet und wird zahlreiche Bewunderer finden.

Der harte Stahl, mit dem Jürgen Krass aus Inchenhofe­n arbeitet, bekommt einen magisch anziehende­n Touch, denn er hat seine Skulpturen „Tanz“und „Geöffnet“benannt. Ihn fasziniere­n einfache geometrisc­he Formen wie Rechtecke, Dreiecke und Kreise. Für Krass „lebt der Stahl und ist am Ende doch in vielen Fällen vergänglic­h“. Intensiv und wohlwollen­d bestaunt wird sicherlich auch die farbenfroh­e Material-Collage der sexy „Miss Picasso“, geschaffen von Brigitte Wolf aus Rieden.

„Bei all meinen Arbeiten ist mir neben dem Ergebnis der Prozess des Malens sehr wichtig. „Der Weg ist das Ziel“, sagt sie lächelnd.

Nach diesem Motto bereiten sich alle Mitglieder im Kunstverei­n Bad Wörishofen auf eine hochintere­ssante Vernissage am Donnerstag, 14. September, 19 Uhr vor, zu der sich auch die Vorsitzend­en Claudia May und Jürgen Elstner herzlich auf ihre Gäste freuen.

OÖffnungsz­eiten Die Ausstellun­g in den „Kunstwerke­n“gegenüber den Stadtwerke­n am Wörishofer Stadionrin­g ist geöffnet vom 15. September bis 1. Oktober. Freitag bis Sonntag, jeweils 14 bis 18 Uhr.

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Fotos: Thessy Glonner Brigitte Antichi hat sich von der Wandmalere­i in einer Grabkammer in Apulien zu ih rem Werk inspiriere­n lassen.
 ??  ?? Design Künstlerin Silke Weiß mit ihrer „Gebetstrom­mel“.
Design Künstlerin Silke Weiß mit ihrer „Gebetstrom­mel“.
 ??  ?? Peter Schmid hat den alten umgebauten, hübsch lackierten Telefonsch­altkasten „Schneeweiß­chen und Rosenrot“genannt.
Peter Schmid hat den alten umgebauten, hübsch lackierten Telefonsch­altkasten „Schneeweiß­chen und Rosenrot“genannt.
 ??  ?? Brigitte Wolf mit ihrer farbenfroh­en „Miss Picasso“.
Brigitte Wolf mit ihrer farbenfroh­en „Miss Picasso“.
 ??  ?? Jürgen Krass mit den Skulpturen „Tanz“und „Geöffnet“.
Jürgen Krass mit den Skulpturen „Tanz“und „Geöffnet“.

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