Die Randerscheinungen will keiner haben
Zum Artikel und den Leserbriefen zum Thema Fluglärm in Bad Wörishofen: „Jegliche Art von Fliegerei erfordert Disziplin und das Einhalten von Vorschriften. Als aktiver Privatpilot möchte ich folgende Fakten aufzeigen: Jeder Flugplatz ist mit einer sogenannten Anflugkarte ausgestattet, die den Weg zur Landebahn zeigt und von der zuständigen Behörde abgesegnet ist. In der Schulung wird darauf geachtet, dass diese Routen auch eingehalten werden (gelingt mit modernen Navigationsgeräten inzwischen haargenau). Flugscheine sind zeitlich begrenzt gültig, daher gehören regelmäßige fliegerärztliche Untersuchungen (ab dem 50. Lebensjahr jährlich) ebenso zur Verlängerungsprozedur, wie die sogenannten Überprüfungsflüge durch Sachverständige oder Fluglehrer. Natürlich kann ich mich als Pilot (wie im Straßenverkehr auch) über alle Regeln hinwegsetzten. Ergebnis: Man wird selten alt dabei.
Dass Piloten absichtlich den Ulmenweg entlang fliegen, um Anwohner zu ärgern halte für unwahrscheinlich. Jeder von uns nutzt privat und geschäftlich wie selbstverständlich Flugzeuge. Selbst Piloten von Verkehrsflugzeugen fallen nicht fertig ausgebildet vom Himmel, auch sie lernen das Fliegen auf einmotorigen Flugzeugen – wie bei anderen Themen auch, will niemand die Randerscheinungen haben. Lärm, der vermehrt von Militärjets überm Unterallgäu verursacht wird, weil es aus dieser Region keine Beschwerden gibt (so die Aussage des Beamten am Bürgertelefon) ist offensichtlich akzeptabel.
Mehr Disziplin beim Veröffentlichen von Halbwahrheiten ist aus meiner Sicht ebenso geboten.“Franz Jäger, Mattsies