Bittere Packung
FCM kassiert gegen den FC Augsburg II eine 0:5-Heimniederlage
Memmingen Sie alle waren bedient. Restlos bedient. Der Sportliche Leiter des FC Memmingen, Bernd Kunze, verweigerte nach dem Schlusspfiff eine Aussage und bot dem stattdessen spöttisch an, übers Wetter zu reden.
Vielleicht wären die gewaltigen dunklen Wolken, die sich da just am Freitagabend über der Memminger Arena aufgetürmt hatten, sogar ein guter Einstieg in ein Gespräch über die sportliche Situation des FCM gewesen. Der ebenfalls sichtlich angefressene Stefan Anderl kommentierte das 0:5 ungewohnt knapp: Die Reserve des FCA habe seine Mannschaft mit Hochgeschwindigkeitsfußball und Präzision überrannt. Da sei seine Elf schlicht überfordert gewesen.
Man ließ die Gäste vom FC Augsburg gewähren, im Spielaufbau ebenso wie im Angriff. Und die optische Memminger Überlegenheit in Hälfte zwei, das weiß auch Anderl, war schlicht dem Umstand geschuldet, dass die Gäste mindestens einen Gang zurückgeschalten hatten.
Der FCM geriet früh auf die Verliererstraße, weil die neu formierte Abwehrreihe mit Philipp Boyer, Tim Buchmann, Rene Schröder und Fabian Lutz größte Orientierungsprobleme offenbarte und keinen Zugriff auf die technisch versierten und flinken Augsburger bekam. FCAStürmer Marco Richter nahm diese Freiheiten gerne an und erzielte innerhalb von sieben Minuten einen lupenreinen Hattrick. Ein überlegter Lupfer von Ex-Profi Markus Feulner über FCM-Torhüter Martin Gruber bedeutete noch vor der Halbzeit das 0:4 (35.).
Der Treffer des überragenden Spielgestalters Efkan Bekiroglu (70.) blieb die einzige Ausbeute des FCA in Hälfte zwei. Den Memmingern, die sich redlich um Schadensbegrenzung bemühten, war ein Tor nicht vergönnt.