V wie Verfassung
Wenn alles normal läuft, findet alle vier Jahre eine Bundestagswahl in Deutschland statt. Dabei entscheidet sich, welche Parteien im Land das Sagen haben. Aber warum alle vier Jahre – und nicht alle fünf oder sieben? Das regelt in Deutschland das Grundgesetz. Zum Grundgesetz sagt man auch: Es ist die Verfassung von Deutschland.
In der Verfassung stehen die wichtigsten Regeln, die für das Zusammenleben der Menschen in einem Staat gelten. Es sind sozusagen die Spielregeln, an die sich alle halten müssen – auch der Staat. Im Grundgesetz steht zum Beispiel: Jeder Mensch darf glauben, woran er möchte. Oder: Jeder Mensch darf seine Meinung sagen.
Darin steht, wie ein Staat funktionieren soll
Außerdem ist in der Verfassung beschrieben, wie der Staat funktioniert: Dass es einen Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin gibt etwa und wie oft die Menschen wählen dürfen. In der Verfassung steht auch, dass Berlin die Hauptstadt von Deutschland ist.
Insgesamt hat das Grundgesetz 146 Regeln, die Artikel heißen. Viele dieser Artikel sind sehr allgemein. Um zu klären, was diese Regeln bedeuten, braucht man Gesetze. Zum Beispiel: Man darf seine Meinung nicht sagen, wenn man damit jemanden beleidigt. Also gibt es ein Gesetz, in dem steht, was eine Beleidigung ist.
Es gibt Menschen, die aufpassen, dass neue Gesetze zu den Spielregeln passen. Wenn ein Mensch in Deutschland denkt: Ein Gesetz verstößt gegen die Verfassung! Dann kann er an das deutsche Verfassungsgericht schreiben. Richter entscheiden, ob das stimmt. Diese Verfassungsrichter tragen bei der Arbeit eine rote Robe. Alle anderen Richter in Deutschland tragen schwarze Roben. (dpa)