Die „Automeile“begeistert die Besucher
Mehr als 70 edle Karossen, dazu Musik und Akrobatik: Diese Rechnung ging auf
Bad Wörishofen Die Herbstmeile wurde zur Automeile: In Bad Wörishofens Innenstadt blitzte am Sonntag der Chrom an allen Ecken. Als erklärter Fan von Nobelkarossen mittendrin war etwa Michael Wagner aus Bad Wörishofen. Gemeinsam mit mehreren Tausend anderen Besuchern erfreute sich Wagner an den mehr als 70 „rollenden Schätzen“in der Fußgängerzone. Zeitweise war dort kein Durchkommen mehr. Ausgelöst hatte den Andrang die Neue Meile des Vereins „Aktive Einzelhändler Bad Wörishofen“. Bummeln, Einkaufen und Staunen war angesagt.
Petrus meinte es entgegen alller Prognosen gut mit den Veranstaltern und ließ sie nicht, wie befürchtet, im Regen stehen. „ Viel Sonnenschein und angenehme Temperaturen waren für uns die Überraschng des Tages, damit haben wir nicht gerechnet“, schwärmten Günther und Florian Lerf, die in Kooperation mit den Autohäusern Rösch, Jäckle sowie Schäfer-Waibl den Oldtimertag organisierten. Viel her machte bei der Auto-Schau unter anderem ein Jaguar des Typs E, Baujahr 1972 mit zwölf Zylindern in „british racing green“. Manfred Weber, der stolze Besitzer, hat den Wagen selbst komplett restauriert. Als einziger Oldie ist dieser Schatz auf vier Rädern im New Yorker Museum of Modern Art zu bewundern. Gehandelt wird das Auto zu Preisen zwischen 150 000 und 200 000 Euro.
Herzen der Oldie-Fans höher schlagen ließ auch ein FeuerwehrLöschfahrzeug des Typs B 522 A/O, eines der letzten von Borgward noch vor der Insolvenz im Jahre 1961 gebaute Einsatz-Fahrzeug. Rolf Bauer fuhr mit einem Land-Rover, Baujahr 1980 vor. Mit diesem Fahrzeug ist der Wörishofer Kunstschmied täglich unterwegs. „Du kannst einen Land-Rover im Stich lassen, aber er lässt dich nie im Stich“, drückt er seine Gefühle für den Geländewagen aus und nimmt mit dem Oldie-Liebhaber Peter Schneiderbanger auf dem Kühler seines Autos Platz. Viel bewundert wurde auch ein viertüriger Citroen des Typs AC4, der 1929 gebaut wurde und 30 PS auf die Straße bringt. „Ihn zu steuern ist ja fahren wie Gott in Frankreich – und darin zu sitzen schöner wie in einem Wohnzimmer“, finden Jutta und Eduard Habel aus Wörishofen.
Erstmals sorgte auf der neuen Meile auch ein Foodtruck für Gaumenfreuden. Die Rock‘n RollGruppe „Memphis“aus Mindelheim erfreute die Besucher mit gewagter Akrobatik, für gute Laune sorgten außerdem die Gardemädchen des TSV Schwabmünchen. Derweil fachsimpelten die Besitzer historischer, fahrbarer Untersätze, wie auch die von Youngtimern mit interssierten Besuchern und ließen sie auf Wunsch auch mal unter die Haube schauen. Keine OldtimerSchau ohne fetzige Musik. Die lieDie ferte die Band B12 in der Kneippstraße und die Klaus-Amman-BigBand in der Konzertmuschel am Kurhaus.
Schließlich dann die Prämierung. Den Preis für das älteste Fahrzeug, einen viertürigen „Ford-Phaeton“aus dem Jahre 1931 gewann Josef Morath aus Pfaffenhausen. Ausgezeichnet wurde auch Effi Boroll aus Landsberg.
Sie und ihr Mann punkteten mit dem selten zu sehenden „Cadillac Excalibur“von 1980. Von diesem Cabriolet, das schon US-Präsident Ronald Reagan wie auch die Schauspieler Peter Ustinov und Dean Martin steuerten, gibt es weltweit nur noch wenige Exemplare. Einen Pokal räumte auch Hans Roth aus Pfaffenhausen ab. Der Storchenbräu-Chef stellte das „schönste Werbefahrzeug“, einen Lastwagen von Mercedes Benz vom Typ L 3500 des Baujahres 1955.
Eine mit Süßigkeiten gefüllte Sektflasche überreichte Vizebürgermeister Stefan Welzel am Ende den Geschwistern Katharina und Lisa Schäfer, die ein „Goggomobil-Coupe“aus dem Jahre 1969, das „kleinste Fahrzeug“auf der Oldtimer-Schau ihr Eigen nennen. Bei uns im Internet
Viele Fotos von der Neuen Meile und der großen Oldtimer und Youngtimer Aus stellung.
mindelheimer zeitung.de/bilder