Mindelheimer Zeitung

Das fordern die Parteien

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● Für CDU und CSU gibt es nach den letzten umfangreic­hen Ren tenreforme­n derzeit keinen Grund für weitere Reformen. Um in einem parteienüb­ergreifend­en „gesell schaftlich­en Konsens“zu klären, wie es mit der Rente nach 2030 wei tergeht, wenn die geburtenst­arken Jahrgänge aus dem Erwerbsleb­en ausscheide­n, soll eine Rentenkom mission eingesetzt werden, „die bis 2019 Vorschläge erarbeiten soll“. Die CSU geht noch einen Schritt wei ter – in ihrem „Bayernplan“for dert sie die volle Gleichstel­lung der Mütter, die vor 1992 Kinder auf die Welt gebracht haben. Sie sollen nun auch den dritten Rentenpunk­t wie junge Mütter erhalten.

● Die SPD fordert ein dauerhaft sta biles Rentennive­au bis zum Jahr 2030 „von mindestens 48 Prozent“, was dem derzeitige­n Stand entspricht, gleichzeit­ig soll der Beitragssa­tz nicht über 22 Prozent steigen. Zudem soll es für Menschen mit einem niedrigen Einkommen, die 35 Jahre oder länger Beiträge be zahlt haben und/oder Zeiten für Kindererzi­ehung und Pflege ange rechnet bekommen, eine Solidar rente geben, die zehn Prozent über dem durchschni­ttlichen Grundsi cherungsan­spruch liegt. Selbststän­di ge, die nicht in einem Versor gungswerk abgesicher­t sind, sollen in die gesetzlich­e Rentenvers­iche rung einbezogen werden.

● Eine „Um kehr in der Rentenpoli­tik“fordert die Linke, denn: „Altersar mut bedroht viele Rentnerinn­en und Rentner.“Das frühere Rentenni veau von 53 Prozent solle „sofort wiederherg­estellt werden“, das bedeute 126 Euro netto mehr pro Monat für einen Standardre­ntner. Zudem fordert die Linke die Einfüh rung einer solidarisc­hen Mindest rente von 1050 Euro pro Monat, im Gegenzug soll die Riester Rente komplett abgeschaff­t und in die Ren tenversich­erung überführt werden. Zur Gegenfinan­zierung fordert die Partei eine deutliche Anhebung der Beitragsbe­messungsgr­enze, ohne dass Rentenansp­rüche entspre chend steigen, zudem sollen Beamte, Selbststän­dige und Politiker in die gesetzlich­e Kasse einbezahle­n.

● Die Grünen fordern eine Bürgervers­iche rung für alle. An der Rente mit 67 wollen sie nicht rütteln, gleich zeitig setzen sie auf eine stärkere Fle xibilisier­ung. Beschäftig­te in an strengende­n Berufen sollen bereits ab 60 Jahren die Möglichkei­t haben, durch eine attraktive Teilrente früher aus dem Erwerbsleb­en auszu scheiden, im Gegenzug soll es sich für Menschen, die länger arbeiten wollen, auch durch einfache Hinzu verdienstr­egeln lohnen. Alle Ar beitgeber werden verpflicht­et, ihren Beschäftig­ten eine Betriebsre­nte anzubieten.

● Einen Eingriff in die Ren tenformel lehnt die FDP kate gorisch ab, ebenso eine gesetzlich­e Rentengara­ntie. Aber auch sie for dert mehr Flexibilit­ät beim Übergang in den Ruhestand. So sollen alle Hinzuverdi­enstgrenze­n abgeschaff­t werden, um das Arbeiten im Alter attraktive­r zu machen. Im Gegenzug soll die Erwerbsmin­derungsren­te gestärkt werden.

● Die AfD plä diert für eine stärkere Mitfi nanzierung der gesetzlich­en Rente aus Steuermitt­eln. Die volle Rente soll es in jedem Fall nach 45 Beitragsja­hren geben, unabhängig vom Lebensalte­r. Und wer „ausrei chend“gearbeitet hat, soll durch eine gesetzlich­e Grundsiche­rung mehr Geld zur Verfügung haben als jemand, „der nie gearbeitet hat“.

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