Mindelheimer Zeitung

Mexiko unter Schock

Hunderte von Toten am Jahrestag eines Jahrhunder­tbebens

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Mexiko Stadt Trümmerhau­fen in der Hauptstadt, verzweifel­t suchen Retter nach Verschütte­ten: Nach einem heftigen Erdbeben sind in Mexiko mehr als 220 Menschen ums Leben gekommen. Ausgerechn­et am Jahrestag des verheerend­en Bebens von 1985 bebte die Erde wieder stark. Allein in einer eingestürz­ten Schule wurden mindestens 21 Kinder und vier Erwachsene getötet.

Neben Mexiko-Stadt waren besonders die Bundesstaa­ten Morelos und Puebla betroffen. In Puebla stürzte während einer Taufe die Kuppel einer Kirche ein, mindestens elf Menschen wurden hier getötet. Da auch mehrere Kliniken be- schädigt wurden, mussten Verletzte unter freiem Himmel versorgt werden. 3,8 Millionen Menschen waren zeitweise ohne Strom, auch das Telefonnet­z kollabiert­e. Der internatio­nale Flughafen der Hauptstadt stellte den Betrieb ein, durch die Tribüne des legendären AztekenSta­dions zieht sich ein breiter Riss.

In Mexiko-Stadt ist vor allem das Zentrum mit den touristisc­hen Vierteln betroffen. Viele der beschädigt­en oder eingestürz­ten Gebäude wurden vor dem Erdbeben 1985 gebaut und entsprache­n nicht den später eingeführt­en strengeren Baunormen. Bei dem schweren Erdbeben am 19. September 1985 waren tausende Menschen ums Leben gekommen: Die Angaben variieren zwischen 4300 und 10000, manche Quellen sprechen sogar von 35 000 Toten. In der Hauptstadt und dem angrenzend­en Großraum leben rund 20 Millionen Menschen.

Erst vor zwei Wochen waren bei einem Beben rund 100 Menschen in Mexiko umgekommen, dabei lag das Zentrum jedoch im Pazifik und war in Mexiko-Stadt längst nicht so stark zu spüren. Mexiko befindet sich in einer der weltweit aktivsten Erdbebenzo­nen mit gefährlich­en Plattenver­schiebunge­n.

Weitere Eindrücke aus Mexiko lesen Sie auf der Dritten Seite.

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