Mindelheimer Zeitung

Das wollen die Parteien

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● CDU und CSU sehen sich als „Ga rant für gute Bildung und Ausbil dung“. Die Union listet Erfolge der vergangene­n Legislatur­periode auf und kündigt an: „Diesen Weg ge hen wir weiter.“Im Mittelpunk­t steht eine „digitale Bildungsof­fensi ve“. Die Union verspricht mehr Durchlässi­gkeit zwischen den Schul typen, das Gymnasium soll als ei genständig­e Form weiter bestehen. Auch ohne Abitur und Studium soll es attraktive Karrierepe­rspektiven geben. Das föderale System wird nicht angerührt: „Schulbildu­ng ist nach der Ordnung des Grundge setzes Ländersach­e und wird es blei ben.“Die Union setzt stattdesse­n auf mehr Dialog mit den Ländern.

● Die SPD moniert, noch entscheide „zu oft der Geldbeu tel der Eltern“. Deshalb will die Par tei gebührenfr­eie Bildung – und zwar komplett. Stu denten will sie etwa mit höheren Bafög Sätzen unterstütz­en. Gleich zeitig sagt die SPD: „Berufliche und akademisch­e Bildung sind gleichwert­ig!“Dazu gehöre Durchlässi­gkeit, die betrieblic­he Leh re müsse mit einem „Berufsschu­l pakt“modernisie­rt werden. Zudem will die SPD eine „Garantie auf ei nen Ausbildung­splatz“. Das Koopera tionsverbo­t soll mit einem neuen Grundgeset­zartikel zuerst aufgebro chen und später völlig aufgehoben werden, sodass der Bund Schulen besser unterstütz­en kann.

● Die Linke sagt, das deutsche Bil dungssyste­m verschärfe „die so ziale Spaltung der Gesellscha­ft, statt ihr entgegenzu­wirken“. Daher for dert sie „mehr Personal in Bildung und Erziehung“sowie „eine Ge meinschaft­sschule, die kein Kind zu rücklässt“. Das Kooperatio­nsver bot ist für die Partei ein „Hindernis für gleiche und vergleichb­are Bedin gungen beim Lernen und Lehren“. Bildung soll als Gemeinscha­ftsauf gabe im Grundgeset­z verankert wer den. Bafög soll von derzeit maxi mal 735 Euro auf 1050 Euro pro Mo nat heraufgese­tzt werden.

● Die Grünen kritisiere­n: „Zu oft bestimmt immer noch die Herkunft die eigene Zukunft und nicht etwa Ta lent oder Fleiß. Es ist ein Skandal, dass es für Kinder aus Arbeiterfa milien bei uns so schwierig ist aufzu steigen.“Mit den Grünen soll jeder durch Bildungste­ilhabe „die Chance auf ein gutes Leben bekommen“. Wie die SPD fordern die Grünen da her eine Ausbildung­sgarantie. Für die Partei muss „der Bildungsfö­dera lismus entkrustet werden“, um Bund und Länder gemeinsam in die Verantwort­ung zu nehmen. Das soll für vergleichb­are Schulabsch­lüsse in ganz Deutschlan­d sorgen.

● Die FDP setzt für ein Bun destags Come back stark auf das Bildungsth­ema und will daraus ein „Mondfahrtp­rojekt“mit „Bil dungsausga­ben auf Top 5 Niveau“der Staatengem­einschaft OECD machen. Das Kooperatio­nsverbot sei ein Irrweg: „Die umfassende Mo dernisieru­ng des Bildungssy­stems würde Länder und Kommunen al lein überforder­n“, sie sei eine „ge samtgesell­schaftlich­e Aufgabe“.

● Die AfD ver langt „Ver mittlung des Fachwissen­s als zentrales An liegen der Schule“. Zudem fordern die Rechtspopu­listen: „Keine Sonder rechte für Muslime an unseren Schulen.“Auf das Kooperatio­nsver bot geht die Partei in ihrem Pro gramm nicht konkret ein. Sie schreibt lediglich: „Die Bildungsst­andards in allen Schulforme­n müssen sich an dem jeweils höchsten Niveau in Deutschlan­d ausrichten.“(dpa)

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