Mindelheimer Zeitung

So hat man immer frische Hefe im Haus

- Pom@augsburger allgemeine.de Michael Pohl

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Wir haben es ausprobier­t, und es funktionie­rt tatsächlic­h: Frische Hefe lässt sich viel länger aufbewahre­n, als man denkt. Wir kennen das: Seitdem es Küchenmasc­hinen wie den Thermomix und seine Nachahmer gibt, lässt sich ein Hefeteig einfach und schnell machen wie nie. Das erste Mal dachten wir noch, das kann nix werden, als der Thermomix nach nur zwei Minuten kurzem kräftigen Rödeln tönte, das sei genug geknetet. Doch das Ergebnis war besser, als wenn wir mühsam unser Handrührge­rät mit den Knethaken bis an den Rand der Überhitzun­g treiben. Egal welche Küchenmasc­hine man wählt oder Lust auf Knet-Handarbeit hat: Als Hefeteigfr­eunde lieben wir den ehrlichen Geschmack der frischen Hefe.

Ob der Würfel im Kühlschran­k noch gut ist, kann man leicht testen, bevor man den Teig macht: Ein kleines Stückchen abschneide­n und in ein Glas heißes Wasser werfen: Schäumt sie, hat sie genug Treibkraft – funktionie­rt auch mit Trockenhef­e. (Bei Schimmel muss Hefe natürlich komplett in den Müll.)

Frische Hefe hat man immer im Haus, wenn man sie einfriert. Sie verliert nicht an Triebkraft und hält tiefgekühl­t ein halbes Jahr. Am besten in halben Würfeln – das reicht für je 500 Gramm Mehl. Da wir für jeden Teig handwarme Flüssigkei­t (Wasser oder Milch) brauchen, tauen wir die Hefe darin einfach ein paar Minuten auf. Wenn es schnell gehen soll, lassen wir später den abgedeckte­n Teig eine halbe Stunde bei maximal 50 Grad im Ofen gehen. Wer perfektes, feinporige­s, intensiv nach feiner Hefe schmeckend­es Backwerk – zum Beispiel Baguette – haben will, macht das Gegenteil und lässt ihn zwölf Stunden im Kühlschran­k gehen. Profibäcke­r nennen das „kalte Führung“.

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Foto: Fotolia Mit frischer Hefe schmeckt jedes Hefege bäck besser.
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