Mindelheimer Zeitung

James hebt die Stimmung der Bayern

Der Neuzugang zeigt, warum ihn Trainer Carlo Ancelotti unbedingt verpflicht­en wollte

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Gelsenkirc­hen Die Sorgen über den erneuten Ausfall von Manuel Neuer schienen zumindest für kurze Zeit verflogen. Sichtlich entspannt genoss Carlo Ancelotti die souveräne Vorstellun­g des FC Bayern beim 3:0 über den FC Schalke. Vor allem die Gala seines Wunschspie­lers James Rodríguez hob die Stimmung. „Er hat ein starkes Spiel gemacht, war mannschaft­sdienlich“, lobte der Münchner Coach.

Doch bei aller Freude über das famose Startelf-Debüt des Kolumbiane­rs in der Bundesliga verspürte er wenig Lust, einen Spieler herauszuhe­ben: „Schwer zu sagen, wer der Beste war. Eigentlich war ich mit allen zufrieden.“Aus einem Kollektiv, das trotz großer Rotation prächtig harmoniert­e, stach der auf Geheiß von Ancelotti in der Sommerpaus­e von Real Madrid ausgeliehe­ne James hervor. Das 2:0 (29. Minute) erzielte er selbst, an den anderen Treffern durch Robert Lewandowsk­i (25./Handelfmet­er) und Arturo Vidal (75.) war er maßgeblich beteiligt. „Es macht Spaß, mit so einem Spieler zusammenzu­spielen“, schwärmte der ebenfalls auffällige Nationalsp­ieler Sebastian Rudy, „man hat gesehen, dass er einen großen Schritt nach vorn gemacht hat. Ich denke, dass noch viel mehr in ihm steckt.“James nutzte die Chance, sich für einen Stammplatz zu empfehlen. Nach seiner zu Saisonbegi­nn zugezogene­n Oberschenk­elverletzu­ng und bisher nur zwei Teileinsät­zen scheint der Profi auf gutem Weg zu alter Form. Ähnlich wie Rudy sieht auch Ancelotti beim WM-Torschütze­nkönig noch Luft nach oben: „Körperlich ist er noch nicht bei hundert Prozent.“

Es spricht für die Qualität des Münchner Kaders, dass selbst eine vermeintli­ch knifflige Aufgabe wie die beim bisher punktgleic­hen FC Schalke trotz diverser Ausfälle und geschonter Stars scheinbar mühelos bewältigt wird. Anders als beim 0:2 im vergangene­n Auswärtssp­iel bei 1899 Hoffenheim untermauer­te der Rekordmeis­ter seinen Titelanspr­uch.

Abgesehen von einigen Wacklern in der Defensive geriet der Sieg nie in Gefahr. Selbst der eigentlich unersetzli­che Neuer, dessen Haarriss im Fuß ihn abermals zu einer langen Pause zwingt, wurde durch Sven Ulreich glänzend ersetzt. „Es ist immer schwierig, ihn zu vertreten, er ist der weltbeste Torhüter. Da gibt es wenig, was ich besser machen kann“, kommentier­te Ulreich. Sein Verbleib beim FC Bayern war noch vor wenigen Wochen ungewiss. „Natürlich hatte ich im Sommer ins Auge gefasst zu wechseln“, gestand der 29-Jährige, „aber wir haben uns entschiede­n und der Verein hat es auch gesagt, dass wir erst mal zusammen bleiben. Jetzt habe ich die Möglichkei­t, mehr zu spielen. Darauf freue ich mich jetzt.“

Tore 0:1 Lewandowsk­i (25./Handelfme ter), 0:2 James Rodriguez (29.), 0:3 Ar. Vi dal (75.) Zuschauer: 62271 Schieds richter Fritz (Korb)

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Foto: dpa James deutete gegen Schalke seine Klasse an.

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