Scharfzüngig und ideenreich
Bad Wörishofens Kleinkunstbühne präsentiert ein Talent aus der Schweiz: Lisa Catena
Bad Wörishofen Fruchtbaren Boden fand Kabarettistin Lisa Catena in Bad Wörishofen vor. Als Gast der hiesigen Kleinkunstbühne Profil hielt die Schweizerin, was der Titel ihres Programms „Grenzwertig“versprach. Profil-Macher Stefan Ibel hatte einmal mehr ein gutes Händchen bewiesen. Scharfzüngige Satire, charmant und doch bissig in den Texten dargeboten: Catenas Stil kam an.
Auf den Grenzübergang von der Schweiz nach Deutschland geht die Kabarettistin dann auch gleich zu Beginn ein und spielt dabei geschickt mit ihrer Heimatsprache. Sehr schnell kommt sie danach zum heiklen Thema Extremismus. „Hasse deinen Nächsten wie dich selbst“beschreibt sie das Credo der Extremisten. Ein breites Spektrum an Themen, stets intelligent und tiefsinnig aufbereitet und mit gelungenen Pointen versehen: Dieser Abend war unterhaltsam. Catena springt dabei von Statistiken zum Biertrinken in Deutschland über die Phrasen der Politiker in einem Spiel mit dem Publikum bis hin zu den Schweizer Banken oder der Freizeitgestaltung in Deutschland, bei der sich die Frauen „drei Jahre ihres Lebens im Badezimmer aufhalten“und bei den Männern „als liebste Beschäftigung die Arbeit im Garten“ganz oben steht.
Sie reißt ihre Themen meist witzig an, lässt es aber dabei nicht bewenden, sondern geht ihnen danach auch pointenreich auf den Grund. Die Lacherfolge im Publikum erzielt sie dabei überwiegend durch pfiffige Wortspiele.
Lisa Catenas große Stärke ist aber das Sarkastische und Zynische. Was Lisa Catena an diesem Abend auszeichnete, war ihre knallharte Analyse von Wahrheiten, das Hintergründige an ihrem Humor, der manchmal nicht ganz leicht zu durchschauen ist, aber gerade deshalb Intelligenz widerspiegelt. Mit stets witzigen Worten bringt sie das, was sie mitteilen möchte, auf den Punkt und provoziert dabei zuweilen kräftig.
Da vergleicht sie dann schon einmal die Politiker mit dem Erwerb von Wein und stellt fest, dass man vorher nie weiß, „welche Flasche man gewählt hat“. Grenzwertig eben.