Mindelheimer Zeitung

Ciao Carlo

Der FC Bayern sagt Trainer Ancelotti arrivederc­i

- VON ANTON SCHWANKHAR­T

Augsburg Als der FC Bayern im Juli 2016 Carlo Ancelotti erstmals öffentlich präsentier­te, strahlte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, als hätte er für die Münchner gerade die Champions League gewonnen. Konnte man verstehen. Beinahe im Alleingang – Manager Uli Hoeneß saß damals andernorts fest – hatte der ehemalige Inter-Mailand-Legionär Rummenigge seinen Amico Carlo nach München gelotst: den ruhmreiche­n Ancelotti, der als Spieler und Trainer fünfmal die Champions League gewonnen hat. Ein würdiger Nachfolger für Pep Guardiola. So wie der Spanier vorher der beste Trainer war, den die Bayern auf der Welt finden konnten, war es danach Ancelotti.

Seit gestern sind das tempi passati. Eine Nacht in Paris hat den Italiener sein Amt gekostet. Die Art, wie Paris St. Germain das von Ancelotti durchgerüh­rte Münchner Aufgebot zerlegte, war für den Rekordmeis­ter nicht zu ertragen gewesen. Die Herren in der Führungset­age hatten ihren FC Bayern nicht wieder erkannt. Damit war Ancelottis Schicksal besiegelt. Abgezeichn­et hatte es sich schon länger. Der 58-Jährige schien keinen Plan mehr für die Münchner Ziele zu haben. Gegen Hoffenheim verloren, gegen Wolfsburg eine Führung verspielt, Dritter in der Bundesliga, in Paris gedemütigt – da war nichts mehr zu retten. Was bleibt? Die Erinnerung an einen Brummbären, der hingebungs­voll Kaugummi kaute. Willy Sagnol, ehemaliger Bayern-Verteidige­r, springt ein, bis die Bayern wieder einen besten Trainer für sich gefunden haben. Carlo, das hat Rummenigge ihm schriftlic­h gegeben, bleibt Kalles Freund – und das für immer. Ciao amico. Mehr dazu im Sport.

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Foto: Imago
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