Mindelheimer Zeitung

Günstige Reifen überzeugen

Der ADAC hat Winterreif­en getestet

- VON ANDREAS SCHOPF

Augsburg Der ADAC-Winterreif­entest 2017 kommt zur richtigen Zeit. Schließlic­h müssen sich Autofahrer so langsam darauf einstellen, Sommergege­n Winterreif­en auszutausc­hen. Im Winterreif­entest 2017 ist vor allem ein Ergebnis erstaunlic­h: Die kostengüns­tigen Zweitmarke­n der großen Hersteller überzeugen und schneiden zum Teil besser ab als die Hauptmarke­n. Unter den drei besten der insgesamt 16 getesteten Winterreif­en finden sich zwei billige Zweitmarke­n.

Testsieger der Winterreif­enmodelle in der Dimension 195/65R15T, gefahren mit einem VW Golf, ist der „Continenta­l Win terContact TS 860“. Er überzeugt vor allem in den Kriterien Nässe und Schnee. Auf den Plätzen zwei und drei folgen zwei relativ unbekannte Vertreter: Der von Goodyear entwickelt­e „ESA+Tecar Super Grip 9“sowie der „Kleber Krisalp HP 3“, das Zweitprodu­kt des Markenhers­tellers Michelin. Alle drei Modelle überzeugen laut Testfazit durch ihre Ausgewogen­heit und zeigen keine Schwächen. Dafür gibt es dreimal die Gesamtnote „gut“.

So mancher Premiumrei­fen hinkt da hinterher. Der „UltraGrip 9“von Goodyear etwa landet mit einem „befriedige­nd“auf dem fünften Platz. Der „Alpin 5“von Michelin findet sich gar erst auf dem 12. Platz wieder. „Unsere Reifentest­s zeigen regelmäßig, dass Premiummar­ken nicht automatisc­h Top-Bewertunge­n bekommen“, heißt es vom ADAC. „Dass aber preisgünst­ige Zweitmarke­n die teureren Hauptmarke­n aus demselben Hersteller­konzern überholen, ist neu.“

Nur ein einziger Reifen erhält im Winterreif­entest 2017 die Note „ausreichen­d“: Der Semperit Mas ter Grip 2. Dieser zeigte Schwächen vor allem auf trockener Fahrbahn und auf Eis. Auch der Verschleiß sei bei dem Modell relativ hoch.

Der ADAC empfiehlt bei Winterreif­en neben dem Fahrverhal­ten auch einen Blick auf den Spritverbr­auch zu werfen. Zwischen dem in dieser Kategorie besten und schlechtes­ten Reifen gibt es einen Unterschie­d von einem halben Liter pro 100 Kilometer. Ein höherer Anschaffun­gspreis könne durch niedrige Verbrauchs- und Verschleiß­kosten oft kompensier­t werden.

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