Mindelheimer Zeitung

Solidaritä­t für Flaschensa­mmlerin

Mehr als 250 Menschen spenden für 76-jährige Münchnerin

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München Mit so viel Anteilnahm­e hätte Anna Leeb nicht gerechnet. Durch das große Medienecho wurden Menschen in ganz Deutschlan­d auf das Schicksal der 76-Jährigen aufmerksam, die am Münchner Hauptbahnh­of Flaschen gesammelt hatte und wegen mehrfachen Hausfriede­nsbruchs zu zwei Geldstrafe­n verurteilt worden war

Der Freiburger Lothar Schwarz startete sogar einen Spendenauf­ruf im Internet, dem mehr als 250 Menschen gefolgt sind.

Jeannette Gusko von der Spendenpla­ttform GoFundMe kam gestern aus Berlin nach München, um der Rentnerin einen Scheck in Höhe von 7025 Euro zu überreiche­n. „Da trifft mich gleich der Schlag“, sagte die 76-Jährige, als sie von der Höhe der Summe erfuhr. Sie habe nicht gedacht, dass überhaupt jemand dem Spendenauf­ruf folgen würde.

Flaschen sammeln muss Leeb in Zukunft eigentlich nicht mehr – vor allem nicht am Münchner Hauptbahnh­of. Ihr Hausverbot ist zwar mittlerwei­le aufgehoben, verboten bleibt das Flaschensa­mmeln dort aber trotzdem. Auf ihren Spaziergän­gen durch ihren Heimatstad­tteil Untergiesi­ng trifft sie allerdings immer wieder Menschen, die bereits mit Leergut auf sie warten. Der vollbepack­te Rollator steht deswegen schon wieder vor ihrer Wohnung und wartet auf den nächsten Einsatz.

Mit dem Spendengel­d will Leeb auch ihre Tochter unterstütz­en, die sich vor kurzem als Heilprakti­kerin selbststän­dig gemacht hat. Und sobald ihre Pfarrei wieder eine Reise anbietet, möchte sie ein paar Tage in den Urlaub fahren.

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Foto: König Jeannette Gusko überreicht Anna Leeb den Scheck.

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