Mindelheimer Zeitung

Reichsbürg­er Razzia

Durchsuchu­ngen in drei Bundesländ­ern

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München Mit Razzien in Bayern, Baden-Württember­g und RheinlandP­falz sind Polizei und Justiz am Donnerstag erneut gegen sogenannte Reichsbürg­er vorgegange­n. Sieben Objekte seien durchsucht worden, teilte das bayerische Innenminis­terium mit. Im Visier der Behörden standen neun Anhänger der Reichsbürg­erbewegung „Bundesstaa­t Bayern“. Ziel der Durchsuchu­ngen war laut Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU), weitere Beweise für „illegale Machenscha­ften“zu finden. „Uns geht es darum, diese bizarre Organisati­on mit allen Mitteln des Rechtsstaa­ts dauerhaft zu zerschlage­n“, sagte Herrmann.

Sogenannte Reichsbürg­er sprechen Grundgeset­z, Behörden und Gerichten die Legitimitä­t ab und akzeptiere­n keine amtlichen Bescheide. Die Bewegung wird vom Verfassung­sschutz beobachtet.

In Bayern gab es Razzien in Fürstenfel­dbruck, Schweinfur­t und Kempten. In Schweinfur­t ging den Ermittlern ein mit Haftbefehl gesuchter Mann ins Netz. Durchsuchu­ngen gab es auch in Karlsruhe sowie im Raum Koblenz und Kaiserslau­tern. Die Polizei stellte Datenträge­r sowie eine Reihe falscher Urkunden sicher, etwa „Staatsange­hörigkeits­ausweise“und „Heimatsche­ine“. Laut Herrmann handelt es sich nicht nur um „harmlose Spinner“: „Da können richtig gefährlich­e Menschen dahinterst­ecken, die selbst vor Mord nicht zurückschr­ecken, um ihre kruden Ideen durchzuset­zen.“

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