Mindelheimer Zeitung

Mediensche­lte

- DANIEL WIRSCHING

Elefantenr­unde Die aufgestaut­e Wut der enttäuscht­en Wahlkämpfe­r auf

ARD und ZDF brach sich noch am Wahlabend Bahn. So platzte es aus CSU-Spitzenkan­didat Herrmann in der „Berliner Runde“heraus: „Die Hälfte der Sendezeit beschäftig­t sich jetzt schon wieder nur mit der AfD.“Das sei „völliger Unfug“.

Es werde in den nächsten Wochen zu diskutiere­n sein, „in welchem Ausmaß die beiden öffentlich-rechtliche­n Sender ... massiv dazu beigetrage­n haben, in der Tat nicht die AfD klein zu machen, sondern groß zu machen“. SPD-Kanzlerkan­didat Schulz ging ebenfalls die Moderatore­n, die Chefredakt­eure von ARD und ZDF, an. Er habe genug davon, im öffentlich-rechtliche­n Fernsehen „immer eine Lektion erteilt zu bekommen“. Jetzt rede er! Seitdem wird über die AfD-Berichters­tattung diskutiert (siehe Artikel oben).

Nun lässt sich an ARD und ZDF einiges kritisiere­n, besonders das „TV-Duell“, in dem das Flüchtling­sthema mitsamt der AfD auf geradezu fatale Weise dominierte. Am Wahlabend war die Kritik an der ausführlic­hen Beschäftig­ung mit der AfD deplatzier­t, schließlic­h bedeutet deren Wahlerfolg eine Zäsur.

Nebenbei: ARD und ZDF haben staatsfern und unabhängig zu sein. Was und wie gefragt wird, ist Sache ihrer Journalist­en. Was bleibt, sind diese berechtigt­en Fragen: Wie sollten Medien mit der AfD umgehen? Und: Wurde der Rechtsruck herbeigeta­lkt, wie das Spiegel OnlineKolu­mnist Georg Diez behauptete? Was meinen Sie? Schreiben Sie mir:

wida@augsburger-allgemeine.de

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