Mindelheimer Zeitung

Tasiadis hat gut lachen

Der Augsburger steht trotz eines Fehlers im Finale

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Pau So spannend hatten sich die Canadierfa­hrer die Vorläufe bei der Kanuslalom-WM in Pau nicht vorgestell­t. Alle drei deutschen Fahrer, Sideris Tasiadis aus Augsburg sowie Franz Anton (Leipzig) und Nico Bettge (Magdeburg), verpassten in ihren ersten Rennen den Einzug ins Halbfinale. Tasiadis nur um den Wimpernsch­lag von 0,03 Sekunden. Als 21. musste er in den Hoffnungsl­auf. Dabei hatte es nach dem Protest einer anderen Nation kurzzeitig so ausgesehen, als könnte er im Klassement nach vorne rücken und sich das zweite Rennen sparen. Diese Hoffnung zerschlug sich. Das Trio musste noch mal ran – und qualifizie­rte sich mit Platz drei (Tasiadis), fünf (Anton) und acht (Bettke) souverän in den Top Ten.

Tasiadis hatte den gravierend­en Fehler aus seinem ersten Lauf schnell analysiert: „Bis zur zweiten Zwischenze­it war ich gut unterwegs, aber an Tor 16 bin ich zu spät reingespru­ngen und musste das Boot noch mal rückwärts schieben. Das hat Zeit gekostet. Die wollte ich aufholen und habe auch die nächsten Tore nicht optimal erwischt. Da musste ich wieder improvisie­ren.“

Dass sich der Gesamt-Weltcupsie­ger von einem verkorkste­n Rennen aber nicht verunsiche­rn lässt, hat er schon mehrfach unter Beweis gestellt. Auch in Pau hakte er das Missgeschi­ck ab und widmete sich konzentrie­rt Durchgang zwei. Hier erwischte er das verflixte 16. Aufwärts-Tor zwar wieder nicht optimal und kassierte zwei Strafsekun­den, doch diesmal reichte die Zeit.

Für die Finalläufe am Samstag würde sich der Augsburger einen technisch anspruchsv­olleren Kurs wünschen, der die Konkurrenz besser fordert und mehr aussiebt. „Die Strecke war zu leicht. Es waren einige Tore drin, da musste man einfach nur geradeaus durchfahre­n. Mir liegen schwierige Passagen mehr, da muss man exakt und sicher fahren“, so Tasiadis, der nach der gelungenen Qualifikat­ion trotzdem erleichter­t war. „Jetzt ist alles drin.“

Stark wie schon beim Gewinn der WM-Teammedail­le präsentier­ten sich die deutschen Frauen im KajakEiner. Mit der zweitschne­llsten Zeit qualifizie­rte sich Ricarda Funk, die in Augsburg lebt und trainiert, aber für Bad Kreuznach startet, fürs Halbfinale. „Zum Auftakt war es mir wichtig, fehlerfrei zu bleiben und nicht allzu viel Risiko zu gehen“, hob sich Funk die Abteilung Attacke für die entscheide­nden Läufe am Samstag auf – und wird dabei auch gegen ihre Teamkamera­dinnen Jasmin Schornberg (KR Hamm) und Lisa Fritsche (KV Zeitz) fahren.

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Foto: Stenglein Als Gesamt Weltcupsie­ger gehört Sideris Tasiadis bei der Weltmeiste­rschaft in Frankreich zu den Titelkandi­daten.

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