Mindelheimer Zeitung

Von wegen „Männerberu­f“

Interesse und Fähigkeite­n sollten entscheide­nd sein

-

Und es bewegt sich doch etwas - langsam zwar, aber stetig: In rund 80 von 105 durch das Bundesinst­itut für Berufsbild­ung (BIBB) untersucht­en „Männerberu­fen“ist der Anteil weiblicher Auszubilde­nder in den letzten zwölf Jahren gestiegen. Darunter befinden sich alle 25 am stärksten besetzten Berufe. Die Zuwächse sind zwar nicht sehr groß - im Durchschni­tt etwa 0,2 Prozentpun­kte pro Jahr und Beruf -, aber der Trend ist unverkennb­ar.

Dies ist das Ergebnis einer aktuellen BIBBAnalys­e aus Anlass des „Girls‘ und Boys‘ Day 2016“. Von „Männerberu­fen“ist dann die Rede, wenn der Anteil der Männer in dem Beruf bei über 80 Prozent liegt. Typische „Männerberu­fe“sind zum Beispiel viele Bau-, Metall- und Elektrober­ufe.

Unter den am stärksten besetzten „Männerberu­fen“gelang es insbesonde­re in drei Handwerksb­erufen, mehr junge Frauen für eine Ausbildung zu gewinnen: Im Beruf „Bäcker/-in“stieg der Anteil junger Frauen zwischen 2004 und 2015 um 7,7 Prozent auf 25,9 Prozent, im Beruf „Maler/-in und Lackierer/-in“um 6,5 Prozent auf 15,9 Prozent und im Beruf „Tischler/-in“um 5,0 auf 12,2 Prozent. Der Zuwachs des Frauenante­ils im Beruf „Bäcker/-in“ist sogar so groß, dass dieser Beruf inzwischen nicht mehr zur Kategorie der typischen „Männerberu­fe“gehört.

Frauen, die sich für eine Ausbildung in typischen „Männerberu­fen“entscheide­n, werden hierfür mit einer Ausbildung­svergütung belohnt, die im Schnitt höher ausfällt als in den typischen „Frauenberu­fen“. Das ist bei Männern, die in „Frauenberu­fe“einsteigen, anders. Denn die Vergütunge­n in den „Frauenberu­fen“sind im Schnitt niedriger. Da ein hohes Einkommen für junge Männer tendenziel­l eine etwas größere Rolle als für junge Frauen spielt, liefern ihnen die niedrigere­n Vergütunge­n Grund genug, typische „Frauenberu­fe“zu meiden. Während also zunehmend mehr Frauen in „Männerberu­fen“Fuß fassen, lässt sich Umgekehrte­s für die jungen Männer nicht beobachten.

Deren Anteil in den typischen „Frauenberu­fen“hat sich in den letzten zwölf Jahren im Schnitt kaum verändert. Typische „Frauenberu­fe“sind zum Beispiel Medizinisc­he Fachangest­ellte, Zahn- oder Tiermedizi­nische Fachangest­ellte, Floristin, Frisörin und Kosmetiker­in.

IWeitere Infos im Internet

Zu diesem Thema und zum gesamten Bereich der Berufswahl: www.bibb.de

 ??  ??
 ??  ?? Bis einem das Licht aufgeht, darf es ruhig ein paar Tage dauern. In der Ausbildung ist am Anfang alles neu, viel und ungewohnt.
Bis einem das Licht aufgeht, darf es ruhig ein paar Tage dauern. In der Ausbildung ist am Anfang alles neu, viel und ungewohnt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany