Mindelheimer Zeitung

Das Urgestein des Festivals

Paul Dries plaudert aus dem Nähkästche­n

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Bad Wörishofen Das Festival der Nationen ist aus Bad Wörishofen seit Jahren nicht wegzudenke­n – und Paul Dries nicht aus der Festivalge­meinde. Er gilt bei ihr viel mehr als Urgestein. Mit fast zwei Metern Körpergröß­e und seiner leicht angegraute­n Lockenprac­ht ist er bei den Konzerten des Festivals der Nationen auch nicht zu übersehen. Seit mehr als 20 Jahren gibt sich der 81-jährige Bäckermeis­ter aus Rüdesheim in der Kneippstad­t die Ehre und macht Stars der Klassik im Kursaal seine Aufwartung. Voller Stolz zeigt er Fotos vor, die ihn mit berühmten Künstlern zeigen. „Man kennt sich halt und schwätzt miteinande­r“, erklärt er seine Bekanntsch­aften mit prominente­n Solisten und treuen Konzertbes­uchern. Selbst bei den Sicherheit­sleuten und den Rotkreuzle­rn ist der „Weltenbumm­ler“aus dem Rheingau kein Unbekannte­r. „Ach sind sie auch wieder hier“grüßen sie ihn.

Mit dem Dirigenten und Festivalbe­gründer Justus Frantz verbindet ihn eine Freundscha­ft, auch noch Jahre nach dem Ausscheide­n des großen Meisters. „Der hat mich erst klassische Musik verstehen gelernt“, sagt Dries und verrät, dass er das Orchester „Philharmon­ie der Nationen“sehr vermisst.

Wenn der für sein Alter äußerst rüstige Harley-Fahrer und erklärte Wörishofen-Fan Anekdoten zum Besten gibt, ist für Unterhaltu­ng gesorgt. So erzählt Dries gerne von seiner guten Bekanntsch­aft mit den Kessler-Zwillingen, „die genauso alt wie ich sind“und erwähnt auch, dass er dem Schauspiel­er Günter Maria Halmer mal erklären musste, warum seine Krawatte eine Brezel ziert.

Wie die Klassiksta­rs hat auch Dries Musik im Blut. Er spielt recht passabel Klavier, Gitarre und dirigiert in seiner Heimat einen Männerchor, der bei weltlichen und kirchliche­n Festen auftritt. Sein glockenrei­ner Tenor ist gern gehört.

Dries sitzt auch in diesem Jahr bei den Konzerten ganz links im Parkett in der ersten Reihe. Dort hat er das musikalisc­he Geschehen fest im Blick.

Wenn er einen Wunsch frei hätte, würde er sich wünschen, dass sich noch viele Sponsoren finden, die zusammen mit der Stadt die Zukunft der inzwischen bundesweit beliebten Konzertrei­he sichern.

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Foto: iss Paul Dries bei einem Schwätzche­n mit Kurdirekto­rin Petra Nocker.

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