Mindelheimer Zeitung

Servus München, hallo Bad Wörishofen

Der Mann, dem einst Rudi Völler gehörte, wird bald Bürger der Kneippstad­t. Hier hat er mit dem ehemaligen Hotel Kreuzer Großes vor. Ab dem 1. Oktober soll es losgehen, es geht um viel Geld, auch für die Stadt

- VON MARKUS HEINRICH Mindelheim­er Zeitung

Bad Wörishofen Das Tauziehen um das Traditions­haus Kreuzer ist zu Ende, nun beginnt ein ambitionie­rtes Projekt. Roland Holly aus München hat das Gebäude gekauft und kann nun um- und anbauen. Im Gespräch mit der lässt der Münchner Investor noch eine Katze aus dem Sack: Er selbst werde im Zuge des Projekts nicht nur seine eigene Immobilien­firma nach Bad Wörishofen verlagern. Holly und seine Ehefrau werden alsbald auch Bürger von Bad Wörishofen sein. Der Mann, der einst mit seiner Bekleidung­sfirma Hedos den EC Hedos München geprägt hat, dem einst sogar Fußballsta­r Rudi Völler gehörte, kehrt der Landeshaup­tstadt den Rücken. „Bad Wörishofen ist eine sehr schöne Stadt. Hier kann man sehr gut leben“, sagt er.Sein Büro in der Leopoldstr­aße tauscht Holly ein gegen einen Firmensitz im dann umgebauten Hotel Kreuzer. Das künftige Büro Hollys im Erdgeschos­s des Gebäudes ist durchaus stattlich zu nennen – mit Blick ins Grüne, auf den Park des Hotels. Künftig könne er mit dem Fahrstuhl zur Arbeit fahren, witzelt Holly, denn wohnen werden die Eheleute ebenfalls im Kreuzer. Mit dem Gebäude hat der Investor große Pläne. Etwa 40 Büros für steuergüns­tige Firmensitz­e werden dort entstehen. Zudem werden Wohnungen entstehen, allerdings weit weniger als ursprüngli­ch geplant. Er sei vom Bedarf in Bad Wörishofen völlig über- rascht worden, sagt Holly. Er hatte mit kleineren Wohnungen und Zweitwohns­itzen gerechnet. „Aber gleich, nachdem über das Vorhaben berichtet wurde, kamen die Anfragen für große Wohnungen ab 150 Quadratmet­ern.

Die wird es nun auch geben, 16 an der Zahl, allesamt Eigentumsw­ohnungen. Hier wartet noch eine größere Aufgabe, denn Holly muss das Hotel entspreche­nd aufteilen. Da verweist er allerdings auf seine Erfahrung. Er habe bislang in Deutschlan­d etwa 8000 Wohnungen privatisie­rt und aufgeteilt und mit den Nutzern nie einen Prozess führen müssen, erklärt er. „Die Käufer waren zu 90 Prozent die vorigen Mieter.“

Holly hat einen ehrgeizige­n Zeitplan. Ab 1. Oktober könne er loslegen. Bereits Anfang 2018 sollen die Büros belegt sein. Nutzer zu finden sei angesichts der Höhe der Gewerbeste­uersätze in den Städten kein Problem. „Das läuft alles über Steuerbera­ter“, sagt Holly. In Bad Wörishofen wartet ein bayernweit sehr günstiger Hebesatz von 240 Prozent.

Es würden vor allem IT-Firmen kommen, kündigt er an. „Die verdienen eine Menge Geld.“Holly glaubt, dass pro Büro und Jahr etwa 50 000 Euro Gewerbeste­uer an die Stadt gehen könnten. Das wären zwei Millionen Euro pro Jahr.

Einiges davon sei der Stadt ja schon durch die Hängeparti­e wegen der Rechtsstre­itigkeiten über eindreivie­rtel Jahre entgangen, sagt Holly.

Der benachbart­e Unternehme­r, der gegen die Nutzungsän­derung vor Gericht gezogen war, habe von einem weiteren Gang vor das Verwaltung­sgericht in München nun aber abgesehen. Bahn frei also auch für den nötigen Bau einer Parkgarage gegenüber des Hotels. Der Stadtrat hat die Pläne bereits genehmigt, nun geht es um Bodenprobe­n.

Aber auch die Garage soll bereits im Frühjahr fertig werden.

Holly investiert in Bad Wörishofen nach eigenen Angaben einen „sehr hohen einstellig­en Millionenb­etrag“.

Dass sich das rechnet, daran hat er keinen Zweifel. Im Gegenteil: Der umtriebige Investor hat schon die nächsten geeigneten Objekte im Auge.

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Fotos: Heinrich, Holly Aus dem Kurhotel Kreuzer, das seit Kneipps Zeiten besteht, wird eine Gebäude für 40 Firmensitz­e und Wohnungen.
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Roland Holly

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