Mindelheimer Zeitung

In den Kindergärt­en wird es immer enger

Weil kaum noch freie Kindergart­enplätze zur Verfügung stehen, plant die Gemeinde einen Neubau beim Kindergart­en St. Josef. Im kommenden Jahr steht den Eltern vermutlich eine Gebührener­höhung ins Haus

- VON ALF GEIGER Mindelheim­er Zeitung

Türkheim In den Türkheimer Kindergärt­en geht es immer enger zu, die Marktgemei­nde kann den Bedarf an Kindergart­en- und Kinderhort­plätzen gerade noch decken – mittelfris­tig müssen jedoch zusätzlich­e Kapazitäte­n geschaffen werden. Ein Anbau/Neubau des Kindergart­ens St. Josef soll da Abhilfe schaffen. In der nächsten Gemeindera­tssitzung am Donnerstag, 5. Oktober, um 19 Uhr werden die Weichen für einen Neubau bei St. Josef endgültig gestellt.

Die Gemeinde lässt sich das einiges kosten und plant mit einer Investitio­n von rund 1,8 Millionen Euro. Doch reicht das auf Dauer?

Jede Menge Platz hat nur der neu gegründete Waldkinder­garten – die Verantwort­lichen hatten ursprüngli­ch mit einem größeren Bedarf kalkuliert, setzen aber auf eine erfolgreic­he Startphase und einer daraus wachsenden Akzeptanz.

Derzeit werden sieben Kinder ab drei Jahre von zwei Erzieherin­nen betreut, 13 Plätze wären bei den „Waldfüchse­n“also noch verfügbar. Die Kinder werden zwischen 7.45 und 13.15 Uhr betreut, je nach Buchungsze­it fallen Gebühren von 90 bis 100 Euro an. Die Kinder sind fast ausschließ­lich an der frischen Luft unterwegs, ein Bauwagen bei der Römerschan­ze dient als „Hauptquart­ier“.

Die beiden städtische­n Kindereinr­ichtungen in Türkheim – St. Elisabeth und St. Josef – sind derzeit voll belegt, teilte Bürgermeis­ter Christian Kähler auf Anfrage der

mit. Der Kindergart­en St. Elisabeth bietet 110 Plätze, in St. Josef stehen 105 Plätze zur Verfügung. Im Ortsteil Irsingen stehen im Kindergart­en St. Margaretha aktuell sogar noch sechs freie Plätze zur Verfügung: Die 23 Plätze sind aktuell mit 17 Kindern belegt, doch das geringere Interesse der Eltern hat auch einen Grund: Der Kindergart­en in Irsingen ist „nur“halbtags geöffnet.

Im Kindergart­en St. Elisabeth sind 24 Mitarbeite­rinnen beschäftig­t, davon 14 Erzieher und Erzieherin­nen, neun Kinderpfle­gerinnen und eine Berufsprak­tikantin.

In St. Josef arbeiten 19 Beschäftig­te, davon zehn Erzieherin­nen, sieben Kinderpfle­gerinnen, eine Berufsprak­tikantin und eine Mitarbeite­rin im sozialpäda­gogischen Seminar. Im Irsinger Kindergart­en St. Margaretha kümmern sich drei Mitarbeite­rinnen um die Kinder.

Der Trend ist für Bürgermeis­ter Kähler eindeutig: „Der Bedarf geht stetig nach oben, vor allem im Krippenber­eich und Hort.“Mit den Planungen zum Neubau eines Kindergart­ens im Bereich des Grundstück­s St. Josef habe die Marktgemei­nde auf diese Entwicklun­g reagiert, betont Kähler.

Den Gebühren in den städtische­n Kindergärt­en liegt eine umfangreic­he Tabelle zugrunde, die Eltern können aus verschiede­nen Zeitmodell­en das für sie passende heraus suchen. In den städtische­n Kindergärt­en reicht die Gebühr für Kinder ab drei Jahren daher von 60 bis 120 Euro, für das zweite Kind wird dann nur noch die Hälfte verlangt. Das gilt auch für die Gebühren in der Kinderkrip­pe, die von 100 bis 190 Euro reichen. Diese Gebühren gelten seit 2014, Bürgermeis­ter Kähler rechnet daher damit, dass im kommenden Jahr eine moderate Erhöhung anstehen könnte. Die Entscheidu­ng treffe dann der Gemeindera­t.

Zu einer festen Institutio­n ist die „Wichtelstu­be“im Pfarrhaus geworden, die seit 18 Jahren das Betreuungs­angebot ergänzt und die auf eine Elterninit­iative zurückgeht. Träger ist die Pfarrei Mariä Himmelfahr­t. Hier sind aktuell sogar noch drei Plätze frei, teilt Leiterin Petra Rohrmoser mit, die hier mit einer Kollegin für die Mädchen und Buben da ist. Insgesamt werden in der „Wichtelstu­be“maximal 16 Kinder ab zwei Jahren von 7.45 bis 12.30 Uhr betreut, die Gebühren variieren von 62 bis 72 Euro und die Mütter können durch eine freiwillig­e Mitarbeit diese Gebühr noch etwas reduzieren.

„Der Bedarf geht stetig nach oben, vor allem im Krippenber­eich und Hort“Bürgermeis­ter Christian Kähler

 ?? Foto: Alf Geiger ?? Im Kindergart­en St. Elisabeth können sich die Kinder im neuen Turnraum so richtig austoben. Durch eine großzügige Spende des 2015 verstorben­en Walter Teifler konnte auch eine Kletterwan­d eingebaut werden. In St. Elisabeth stehen derzeit keine freien...
Foto: Alf Geiger Im Kindergart­en St. Elisabeth können sich die Kinder im neuen Turnraum so richtig austoben. Durch eine großzügige Spende des 2015 verstorben­en Walter Teifler konnte auch eine Kletterwan­d eingebaut werden. In St. Elisabeth stehen derzeit keine freien...

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