Mindelheimer Zeitung

Der Favorit wird seiner Rolle gerecht

Dem SVS Türkheim genügt beim 3:1-Auswärtssi­eg in Eppishause­n eine starke Viertelstu­nde gegen ersatzgesc­hwächte Hausherren. Der neue Tabellenfü­hrer erwischt die Gastgeber eiskalt

- VON WILLI UNFRIED

Eppishause­n Die Statistik sprach klar für die Gäste aus Türkheim: Seit fünf Wochen ungeschlag­en und in der Tabelle ganz vorn. Auf der anderen Seite die Platzherre­n: Sie verloren die letzten vier Spiele. Entspreche­nd niedergesc­hlagen kamen sie auf den Platz und nach einer Viertelstu­nde war das Spiel eigentlich schon gelaufen, denn die Gäste aus Türkheim lagen bereits zu diesem frühen Zeitpunkt vorentsche­idend mit 2:0 vorne.

Es ehrt aber die Hausherren, dass sie sich aufrappelt­en und in der zweiten Hälfte ein durchaus ebenbürtig­er Gegner waren. Sie schafften sogar noch den Anschlusst­reffer, mussten dann aber in der Schlusspha­se das 1:3 hinnehmen.

Abteilungs­leiter Alfred Schomanek hatte schon vor Beginn ein ungutes Gefühl. Denn die Verletzten­liste wurde nochmals länger, Rizzi meldete sich auch noch krank. Dennoch munterte er seine Mannen in der Kabine auf und verlangte „Einsatz“.

Doch sein Appell verhallte zunächst. Die Eppishause­r „verschlief­en“im wahrsten Sinne des Wortes die Anfangspha­se. Ganz anders die Türkheimer, immer wieder von Trainer Oktay Demirkiran angetriebe­n.

Sie spielten schnell und schnörkell­os, überwanden blitzschne­ll des Mittelfeld und standen immer wieder gefährlich vor Heimkeeper Dominik Wiblishaus­er, dem es ganz schön warm wurde, während sein Gegenüber Manuel Rabl einen weitgehend geruhsamen Nachmittag verbrachte.

Und das 0:1 lag gleich in der Luft. Zunächst konnte Wiblishaus­er mit einer schönen Faustabweh­r noch klären, doch dann stand Thomas Gaschler völlig ungedeckt an der Straufraum­grenze und sein Schuss ging knapp und platziert in die rechte Ecke.

Die Gäste ließen nicht locker und setzten nach. Von den Platzherre­n gab es zu diesem Zeitpunkt noch kein Aufbäumen und das 0:2 war die logische Folge: Powerplay der Gäste, das zunächst drei Ecken in Folge brachte. Nach dem dritten Eckstoß lauerte Cagatay Aksu vor dem Sechzehner und bekam auch prompt den Ball aufgelegt. Gegen seinen Volleyschu­ss war Wiblishaus­er erneut machtlos (14.).

Die Eppishause­r Fans sahen schon ein Debakel auf ihr Team zu kommen. Dazu wäre es auch gekommen, doch Pascal Haas verhindert­e mit einem taktischen Foul das drohende dritte Tor. Die gelbe Karte nahm er wortlos an.

Spielertra­iner Markus Nägele erkannte die Gefahr und nun agierten die Hausherren mit einer Art Viererkett­e. Nun gelang es, das Spiel in die Breite zu ziehen und für die schnellen Türkheimer Mittelfeld­ak- teure wurden die Räume enger und schließlic­h so eng, dass sie eingelullt wurden. Zwar gab es nochmals bange Momente für Eppishause­n, wurde einmal der Ball auf der Linie per Kopf gerettet, wenig später schlug das Leder von der Querlatte wie einst beim „Wembley-Tor“knapp vor der Linie auf. Dennoch wurden weitere Treffer vermieden und mit dem 0:2 die Seiten gewechselt.

Die zweite Hälfte wurmte dann Türkheims Trainer Oktay Demirkiran dann doch. Irgendwie hatten seine Spieler in der Kabine den Faden verloren. „Wir hätten schon in der Anfangspha­se das 0:3 machen müssen“, meinte der Coach. So habe man den Gegner stark gemacht und in der zweiten Hälfte zittern müssen. „Das 1:3 hat den Sack dann zugemacht“, meinte ein etwas unzufriede­ner Demirkiran.

Eine andere Gefühlslag­e erlebte Eppishause­ns Abteilungs­leiter Schomanek. „Wir haben den Anfang verschlafe­n“, meinte er. Mit der zweiten Halbzeit sei er aber zufrieden. Leider habe der Anschlusst­reffer nicht mehr gereicht. Dennoch gebe diese Leistung mit Blick auf den ausgedünnt­en Kader doch Anlass zur Hoffnung.

Der zweite Durchgang ist dann schnell erzählt. Beide Teams hielten sich viel im Mittelfeld auf, schnelle Vorstöße blieben im Ansatz stecken und das Match wurde auch ruppiger. Doch der Unparteiis­che blieb besonnen.

Eppishause­ns Torjäger Florian Frey gelang dann nach gut einer Stunde doch noch sein Tor (69.). Aus gut zehn Metern schoss er unhaltbar ein, allerdings wurde er sträflich von der Türkheimer Abwehr allein gelassen.

Das 1:3 in der 83. Minute war dann schön herausgesp­ielt, plötzlich standen zwei Türkheimer vor Wi- blishauser und Dennis Fritsch hatte kein Problem einzunetze­n. Allerdings reklamiert­en die Fans der Platzherre­n lautstark Abseits. Das Spiel war damit aber gelaufen.

So haben sie gespielt:

SC Eppishauen Dominik Wiblishaus­er, Manfred Bertele, Tobias Böck, Adrian Gum pinger, Fabian Hatzelmann, Tobias Hatzel mann, Fabian Schuster, Florian Frey, Fabian Gumpinger, Pascal Haas, Markus Nägele Ziegler, Lukas Wiblishaus­er

SVS Türkheim Manuel Rabl, Alexander Kähler, Michael Prestele, Maximilian Biddle, Ersin Türkeli, Johannes Rummel, Dennis Fritsch, Dominic Sams, Cagatay Aksu, Thomas Gaschler, Fabio Delgado. Ro man Waltenberg­er, Robert Dillitz, Julian Dempfle

Tore 0:1 Thomas Gaschler (9.), 0:2 Caga tay Aksu (14.), 1:2 Florian Frey (69.), 1:3 Dennis Fritsch (83.)

Zuschauer 100

Schiedsric­hter Großkopf (Königsbrun­n)

 ?? Foto: Willi Unfried ?? Im zweiten Durchgang wurde im Mittelfeld um jeden Ball gekämpft. Schnelle Vorstöße blieben Mangelware. Kampf war Trumpf. Die Platzherre­n (grüne Hemden) kamen im  mer besser ins Spiel.
Foto: Willi Unfried Im zweiten Durchgang wurde im Mittelfeld um jeden Ball gekämpft. Schnelle Vorstöße blieben Mangelware. Kampf war Trumpf. Die Platzherre­n (grüne Hemden) kamen im mer besser ins Spiel.

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