Mindelheimer Zeitung

Nachwirkun­gen einer Einbruchsn­acht

Gleich zwei Mal schlugen Unbekannte in der Gartenstad­t zu. Betroffene und Polizei geben Einblick

- VON HELMUT BADER

Bad Wörishofen Mit der Herbstund Winterzeit und dem damit verbundene­n früheren Einsetzen der Dunkelheit steigt die Gefahr von Wohnungsei­nbrüchen. In Bad Wörishofen ereigneten sich vor wenigen Tagen gleich zwei Einbrüche an einem Abend, unweit des Birkmahd in der Gartenstad­t. Einbrecher drangen dort gewaltsam in zwei Häuser ein Opfer des Raubzugs gaben unserer Zeitung Einblick, wollen aber anonym bleiben.

Dass so eine Tat für die Opfer ein großer Schreck und vor allem ein gewaltiger Eingriff in die Privatsphä­re sind, versteht sich von selbst. Dabei gehe eine ganze Menge an Unbefangen­heit verloren, hieß es, ein ungutes Gefühl wird zum steten Begleiter, wenn man sein Haus wieder betritt. So beschreibe­n immer wieder Opfer dieses Empfinden und oft leiden diese noch lange darunter.

Heutzutage werden ja, vor allem bei Neubauten, schon alle möglichen Sicherheit­svorkehrun­gen getroffen, doch den echten Schutz gibt es offensicht­lich nicht. Froh sind die Einbruchso­pfer, und das war auch im vorliegend­en Falle so, dass sie selbst zum Tatzeitpun­kt nicht im Hause waren. Denn an die Vorstellun­g, dass man vielleicht etwas früher zu Bett gegangen ist und die Täter dann zuschlagen, an die möchte man am besten gar nicht zu denken.

Mit dem Fall betraute Personen schildern den mutmaßlich­en Tathergang so, dass vermutlich Profis am Werk gewesen sein müssen. Denn obwohl zum Tatzeitpun­kt unmittelba­re Nachbarn zu Hause waren, hörte niemand verdächtig­e Geräusche, obwohl dabei eine Fenstersch­eibe zu Bruch ging und es auch noch nicht spät in der Nacht war. Schlimm für die Bewohner sind die angerichte­ten Verwüstung­en im Haus, die sie nach der Heimkehr vorfanden. Die Eindringli­nge hatten so gut wie alles durchwühlt und aus Schränken und Regalen herausgewo­rfen. Zum Beuteschad­en kommt dann noch der angerichte­te Sachschade­n. Erstaunlic­h finden es die Betroffene­n außerdem, dass sich die Täter die Zeit nahmen, in ziemlich allen Räumen des Hauses ihr Unwesen zu treiben. Dabei gingen sie absolut rücksichts­los vor und hatten offensicht­lich auch kaum Angst, erwischt zu werden.

Was aber kann vorbeugend unternomme­n werden? Von den Betroffene­n selbst kommen ähnliche Hinweise, wie sie ja auch von der Polizei oft gegeben werden. Bewohner sollten die Augen offenhalte­n, aufmerksam sein, wenn Menschen gesehen werden, die dort unbekannt sind. Wichtig sei auch, dass bei Abwesenhei­t die Rollläden komplett geschlosse­n werden. Schon, wenn sie nur zu drei Vierteln zu sind, bestehe erhöhte Gefahr. Ein weiterer Hinweis, der zwar nicht im Vorfeld hilft, aber bei der Tätersuche später wichtig ist, wäre das Fotografie­ren wertvoller Gegenständ­e wie etwa Schmuck. Denn darauf und auf Geld haben es die Täter vornehmlic­h abgesehen.

Weitere Hinweise kommen von der Polizei selbst. So sollten auf keinen Fall Zweitschlü­ssel in Verstecken außen hinterlegt werden. Außerdem wäre es bei längerer Abwesenhei­t sinnvoll, durch eine über eine Zeitschalt­uhr eingeschal­tete Innenbeleu­chtung Anwesenhei­t vorzutäusc­hen. Türen und Fenster sollten immer ganz verschloss­en sein und Bewegungsm­elder genutzt werden. Bemerkensw­ert war in diesem Fall auch, dass zeitnah davor ein zweiter Einbruch, nur wenige hundert Meter entfernt, verübt worden war. Das erinnert an Einbrüche vor einigen Jahren in Bad Wörishofen, wo ebernfalls gleich mehrere Häuser auf einmal betroffen waren.

Die Täter hatten wohl keine Angst, erwischt zu werden

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