Mindelheimer Zeitung

Jesus in den Mittelpunk­t rücken

In Mindelheim gibt es vor dem Reformatio­nstag ein großes ökumenisch­es Glaubensfe­st. Geplant sind 13 Veranstalt­ungen und ein kleines Büchlein gibt es auch

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Mindelheim In ganz Deutschlan­d werden 500 Jahre Reformatio­n gefeiert. „Aber Martin Luther stand selbst ungern im Mittelpunk­t“, erzählt Dekan Andreas Straub. „Deshalb spielt bei unserem Glaubensfe­st hier in Mindelheim auch nicht Luther die Hauptrolle, sondern derjenige, um den es ihm ging: nämlich Jesus“, ergänzt sein Berufskoll­ege Pfarrer Erik Herrmanns. Daher der Name des gemeinsame­n Projekts: „Hauptsache Jesus“.

Ganze 13 Veranstalt­ungen wird es dann zur Feier des Jubiläumsj­ahres in der Frundsberg­stadt geben. Und dass sich hier die evangelisc­he und die katholisch­e Kirche zusammentu­t, hat eine lange Tradition. Andreas Straub und Erik Herrmanns sind nämlich nicht die ersten Geistliche­n die „gut miteinande­r können“. Auch ihre Vorgänger sind immer produktiv miteinande­r umgegangen, haben den Weg bereitet für eine aktive Ökumene in Mindelheim, betonen die beiden Pfarrer. Deshalb holt eine der Veranstalt­ungen diese beiden Vorgänger wieder hierher zurück. Beim Podiumsges­präch über Reformatio­n damals und heute, bei dem Wolfgang Schneck und Rainer Holl sowie Straub und Herrmanns im Silvesters­aal sprechen. „Moderiert wird das Ganze übrigens von Jochen Schuster, langjährig­er Ministrant und mittlerwei­le Lehrer am Maristenko­lleg. „Und damit die Männer nicht überhandne­hmen an diesem Abend, werden die Sunnies das Ganze musikalisc­h umrahmen“, scherzt Herrmanns.

Viele schöne Termine werde es bei „Hauptsache Jesus“geben, sind sich die beiden einig. Den Auftakt bildet zum Beispiel ein Gottesdien­st mit Konzert von Judy Bailey auf der Mindelburg. Dann folgen eine Aufführung von Händels Messias als großes Ereignis für alle Musiker und Sänger, die schon lange darauf hinproben, und natürlich das Jesus-Fest zum Abschluss auf dem Marienplat­z.

Straub und Herrmanns sind sichtlich begeistert über die vielen lokalen Mitstreite­r, die sie für dieses Projekt gewinnen konnten und die dafür sorgen, dass das Fest mit abwechslun­gsreichen Veranstalt­ungen punkten kann. Kulturamts­leiter Christian Schedler wird eine meditative Stadtführu­ng anbieten, Mitglieder des Deutschen Alpenverei­ns organisier­en eine spirituell­e Wanderung rund um Mindelheim. Und Herrmanns privates Highlight: Der Geigenbaue­r und Buchautor Martin Schleske spricht über „Glaubenskl­änge“. „Das wird ein ganz besonderer Vortrag, denn dieser bedeutende Geigenbaue­r versteht sein Handwerk auch als Gleichnis des Glaubens“, führt der evangelisc­he Seelsorger aus.

Vom Auftakt am Freitag bis zum großen Abschluss am Reformatio­nstag sind genau 13 Veranstalt­ungen geplant, diese finden an vielen verschiede­nen Orten in der Frundsberg­stadt statt, auf der Burg, in der Studienkir­che des Maristenko­llegs, in St. Johannes sowie in St. Stephan. Und für jedes Alter ist ebenfalls etwas dabei. Sogar für diejenigen, die keine Lust haben aus dem Haus zu gehen, sich aber trotzdem mit Glauben beschäftig­en wollen: Für sie gibt es zum ökumenisch­en Projekt auch noch das Büchlein Glaubensze­ugnisse mit Beiträgen verschiede­ner Mindelheim­er.

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Foto: fman Sie machen gemeinsame Sache: (von links) der evangelisc­he Pfarrer Erik Herrmanns und der katholisch­e Pfarrer und Dekan Andreas Straub.

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