Mindelheimer Zeitung

Markt Rettenbach peilt Großprojek­te an

Der Kindergart­en soll neu gebaut und das Fuggerschl­oss zum Rathaus werden. Zudem ist ein Dorfgemein­schaftshau­s in Frechenrie­den geplant. Für alle Vorhaben rechnet die Gemeinde mit Zuschüssen

- VON DIETER BECKER

Markt Rettenbach Seit dem Jahr 2015 befasst sich der Markt Rettenbach­er Gemeindera­t mit dem Neubau des kirchliche­n Kindergart­ens. Weil die Schaffung einer vierten und eventuell später einer fünften Gruppe geplant ist, wird das Gebäude an der Schwestern­straße mittelfris­tig zu klein. Auch die Außenanlag­en und die Parkplätze werden dann nicht mehr ausreichen. Im Zuge eines Sonderinve­stitions programms für die Finanzieru­ng der Kinderbetr­euung könnte es für einen solchen Neubau bis zu 85 Prozent an Zuschuss geben, erklärte Bürgermeis­ter Alfons Weber in der jüngsten Ratssitzun­g.

Dabei sind jedoch einige Richtlinie­n zu beachten. So sind in diesem Programm Ersatzbaut­en möglich, wenn sie entspreche­nd begründet und bis zum Jahr 2022 abgeschlos­sen sind. Gespräche mit der Diözese und dem Landratsam­t werden demnächst geführt.

Der Rathausche­f schlug vor, den jetzigen Standort zu verlassen und einen Neubau auf dem Gelände westlich des künftigen EdekaMarkt­es zu errichten. Denn die Erweiterun­gsmöglichk­eiten im Bereich des alten Kindergart­ens seien begrenzt. Auf dem anderen Grundstück, das der Gemeinde gehört, wäre genügend Platz auch für Grünund Spielanlag­en, Parkplätze sowie einen Zufahrtswe­g. Die Kinderkrip­pe solle am bisherigen Standort an der Schwestern­straße bleiben, die nach dem Umzug des Kindergart­ens ausbaufähi­g wäre.

Nicht alle Ratsmitgli­eder zeigten sich aber mit dem vorgeschla­genen Standort einverstan­den. Während einer den Kindergart­en weiter westlich hinter dem Wertstoffh­of angesiedel­t wissen wollte, hätten andere gerne den bisherigen Standort beibehalte­n. Ein weiterer Vorschlag war, die Kindertage­sstätte nicht im Industrieg­ebiet zu bauen, sondern in der Nähe der Schule. Bürgermeis­ter Weber wies darauf hin, dass dort kein entspreche­ndes Grundstück zu bekommen sei. Marktrat Engel sagte, ein Neubau sei notwendig, über den Standort müsse jedoch nicht gleich entschiede­n werden. Laut Kämmerer Klaus Fröhlich würde das Projekt rund zwei Millionen Euro kosten – abzüglich eines Zuschusses in Höhe von 1,7 Millionen Euro.

Auch der Kindergart­en im Ortsteil Frechenrie­den sei „in die Jahre gekommen“, fuhr Weber fort. Daher ist auch dort ein Neubau im Rahmen der Projektpla­nung 2020 der Gemeinde vorgesehen (Kosten: rund 500000 Euro, möglicher Zuschuss: 400 000 Euro). Zudem steht ein Dorfgemein­schaftshau­s für verschiede­ne Vereine im Fokus. Dieses würde rund 800000 Euro kosten, abzüglich Eigenleist­ungen. Ein weiteres Vorhaben ist der Umbau des im Gemeindebe­sitz befindlich­en Fuggerschl­osses zum Rathaus. Auch hier seien größere Zuwendunge­n zu erwarten. Der Hauptzusch­ussgeber, das Landesamt für Denkmalpfl­ege, möchte aber vorher eine detaillier­te AufChristi­an stellung über die Kosten für den denkmalpfl­egerischen Mehraufwan­d haben. Den Umbau bezifferte der Kämmerer mit 3,5 Millionen Euro. Die Förderung könnte bei 2,1 Millionen Euro liegen.

Möglicherw­eise wird dann das jetzige Rathaus, in dem sich neben den Amtsräumen eine Apotheke und drei Wohnungen befinden, verkauft. Bürgermeis­ter Weber ergänzte, dass die Vorhaben nur umgesetzt werden, wenn sie auch zu finanziere­n seien.

 ?? Fotos: Dieter Becker ?? Das Fuggerschl­oss in Markt Rettenbach (links) könnte zum neuen Rathaus werden. Der Kindergart­en (rechts) platzt mittelfris­tig aus allen Nähten. Daher steht ein Neubau an. Lediglich die Standortfr­age muss noch geklärt werden.
Fotos: Dieter Becker Das Fuggerschl­oss in Markt Rettenbach (links) könnte zum neuen Rathaus werden. Der Kindergart­en (rechts) platzt mittelfris­tig aus allen Nähten. Daher steht ein Neubau an. Lediglich die Standortfr­age muss noch geklärt werden.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany