Mindelheimer Zeitung

Börse zum Ausprobier­en

1000 Schüler machen beim Planspiel der Sparkasse mit und grübeln über kluge Anlagestra­tegien

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Memmingen/Unterallgä­u Mit Aktien hatte die 15-jährige Saskia Wolff bisher nichts am Hut. Nun haben sie und ihre Freundinne­n 50 000 Euro Startkapit­al – und sollen gute Anlagestra­tegien entwickeln. Denn die Gymnasiast­in gehört zu 1000 Schülern, die beim Planspiel Börse der Sparkasse Memmingen-LindauMind­elheim mitmachen. Die Geldsumme existiert nur fiktiv, ganz real sind aber die Börsenkurs­e, die es zu beobachten gilt.

Starthilfe mit einem Abc zu Index, Kurs und Co. geben bei einer Auftaktver­anstaltung in der Sparkasse Memmingen die Auszubilde­nden Joel-Alessandro Huber und Franziska Baumgärtne­r. Da wäre zunächst die Frage, was eine Aktie eigentlich ist. Die Antwort hat Zehntkläss­ler Benjamin Bachmann: „Das ist ein Anteil von einem Unternehme­n, für den man bezahlt, und das Unternehme­n kann dieses Geld investiere­n.“Der 15-Jährige ist bereits in der Börsenwelt unterwegs – bei einem Computersp­iel, das die echte Kurslage einbindet. „Mich interessie­rt das sehr“, sagt der Schüler am Strigel-Gymnasium, der sich zum Beispiel Youtube-Videos zum Thema anschaut. Am Ball bleiben, die Nachrichte­nlage bei Politik und Wirtschaft verfolgen – das sei beim Handel mit Aktien unabdingba­r, sagen Huber und Baumgärtne­r: „Man muss das Unternehme­n kennen und wissen: Wie läuft es? Wie lange ist es an der Börse und was passiert als Nächstes?“

Ein neues Produkt, ein Skandal – das sind nur zwei von unzähligen Faktoren, die den Kurs beeinfluss­en, und das teils schlagarti­g. Also lieber auf mehrere Pferde setzen und das Risiko streuen? Auch das gehe, machen die Bank-Azubis klar: „Ein Investment­fonds ist wie ein Topf, in dem viele unterschie­dliche Wertpapier­e sind. Wenn eine Aktie sinkt, sind andere davon nicht betroffen.“Mit im Boot ist zudem ein Fondsmanag­er. Option drei: festverzin­sliche Wertpapier­e, bei denen Laufzeit und – wie der Name verrät – Zinssatz festgelegt sind. Aktie, Fonds oder festverzin­sliches Wertpapier: Welche Anlagestra­tegie es für sie sein soll, müssen die Schüler bis 13. Dezember mit ihren Teams austüfteln. Späteinste­iger können sich bis 8. November anmelden.

Die Schüler haben die Wahl zwischen 175 Wertpapier­en. Sieger sind am Ende diejenigen, die ihr Startkapit­al am meisten erhöht oder besonders erfolgreic­h auf nachhaltig arbeitende Unternehme­n gesetzt haben. „Ich stell’ es mir schwierig vor, die richtigen Entscheidu­ngen zu treffen“, sagt Saskia Wolff: „Aber hier hat man ja die Gelegenhei­t, das mal zu versuchen, ohne dass man etwas verliert. Ich lasse es einfach auf mich zukommen und mache das Beste draus.“Auch Felix Holl gefällt die Chance, sich bei diesem „Spiel mit aktuellem Hintergrun­d“auszuprobi­eren. Und weil ihn Politik interessie­rt, schaut er ohnehin Nachrichte­n.

Bachmann will mit seinem Team auf ein Mischsyste­m setzen: „Einen Teil des Geldes kann man riskieren, aber es muss ja auch was zum Investiere­n übrig bleiben.“Vielleicht deuten die kommenden Wochen für ihn schon in die Zukunft: „Ich könnte mir auch vorstellen, später mal beruflich etwas mit Aktienhand­el zu machen.“

OWeitere Infos gibt es im Internet un ter www.planspielb­oerse.de

 ?? Foto: Rebhan ?? In die Welt der Aktien tauchten beim Planspiel Börse (hinten, von links) Felix Holl, Benjamin Bachmann und Saskia Wolff ein. Starthilfe gab es von den Sparkassen Azu bis Franziska Baumgärtne­r und Joel Alessandro Huber (vorne).
Foto: Rebhan In die Welt der Aktien tauchten beim Planspiel Börse (hinten, von links) Felix Holl, Benjamin Bachmann und Saskia Wolff ein. Starthilfe gab es von den Sparkassen Azu bis Franziska Baumgärtne­r und Joel Alessandro Huber (vorne).

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