Mindelheimer Zeitung

Allianz gegen Einbrecher

Polizeiprä­sidium gründet „Soko Wohnungsei­nbruch“

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Unterallgä­u Wer tagsüber aus dem Fenster schaut, sieht blauen Himmel – noch. Denn die dunkle Jahreszeit steht bevor und mit ihr die Gefahr für Einbrüche. Dieses Jahr sollen die Zahlen nicht noch weiter steigen, wenn es nach dem Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West geht. Die Behörde geht dazu neue Wege: Sie hat Anfang Oktober die „Sonderkomm­ission (Soko) Wohnungsei­nbruch“ins Leben gerufen. „Es liegt uns am Herzen, weil ein Einbruch für die Leute wirklich schlimm ist“, sagt Polizeiprä­sident Werner Strößner. Neben verlorenen Unikaten wie etwa Erbstücken haben die Bewohner nach einem Einbruch oft psychische Probleme, weil jemand in ihren Schutzbere­ich eingedrung­en ist.

Obwohl die Zahlen bayernweit niedrig sind, wollen die Beamten etwas tun. Denn die Einbrüche steigen im Gebiet des Präsidiums, das die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg und das Allgäu umfasst. Insgesamt von rund 290 Fällen im Jahr 2012 auf knapp über 500 im vergangene­n Jahr. Und 2017 passierten bis Ende September bereits genauso viele Einbrüche wie zum selben Zeitpunkt im vergangene­n Jahr.

Im Landkreis Unterallgä­u gab es 2012 noch 38 Fälle, 2016 waren es schon 58 Einbrüche. Die beliebtest­en Orte für Einbrüche befinden sich entlang der Autobahnen – egal ob das die A7, A8 oder A96 sind, sagt Präsident Strößner. „Dort sind lauter rote Punkte zu finden.“

In der neuen Soko sind 25 Beamte in drei Ermittlung­sgruppen in Kempten, Memmingen und NeuUlm eingesetzt. Soko-Leiter ist der Neu-Ulmer Kriminaldi­rektor Michael Keck, der die Ziele definiert: Einbrüche verhindern, Spuren richtig sichern, Täter identifizi­eren. Die schon bisher ausführlic­hen Ermittlung­en werden durch die Soko noch intensiver. Tatzusamme­nhänge werden etwa deutschlan­dweit und in der Schweiz und Österreich verglichen und die Ergebnisse auch anderen Dienststel­len zur Verfügung gestellt.

Um Einbrüche verhindern und aufklären zu können, ist auch Prävention wichtig. Die Bürger sollten etwa nie das Fenster gekippt lassen. Wichtig für die Arbeit der Polizei sind außerdem schnelle Hinweise bei Auffälligk­eiten unter der Nummer 110. Denn: „Immer wieder erhalten wir durch Passanten Hinweise, die nicht selten zur Ermittlung und Festnahme von Einbrecher­n führen“, betont Strößner.

OEinbruchs­chutz Die Kripo Memmin gen bietet eine kostenlose Beratung zum Einbruchsc­hutz an. Die Beamten kommen direkt ins Haus und zeigen die Schwachste­llen. Weitere Infos unter der Telefonnum­mer 08331/100 217.

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