Mindelheimer Zeitung

Nach der Pause gepennt und verloren

SV Auerbach/Stetten kann gegen Unterriede­n lange mithalten und dann war in vier Minuten alles vorbei

- VON WILLI UNFRIED

Oberauerba­ch „Wenn man keine Stürmer hat, dann kann nicht gewinnen,“meinte ein etwas enttäuscht­er Hermann Herz, Spielertra­iner des SV Auerbach/Stetten. Seine Mannschaft nutzte den Heimvortei­l in der A-Klasse Allgäu II gegen den SC Unterriede­n nicht. Konnten die Platzherre­n in der ersten Hälfte ihr Tor noch sauber halten, so brachten zwei schnelle Vorstöße gleich nach Wiederanpf­iff des gut leitenden Unparteiis­chen Hermann Wolf innerhalb von vier Minuten die Entscheidu­ng. Jelic besiegte im „Alleingang“die Platzherre­n, das dritte Tor in der 83. Minute durch Dodig war dann die endgültige Entscheidu­ng.

Obwohl beide Mannschaft­en im Mittelfeld der A-Klasse dümpeln, lag doch eine gewisse Brisanz in der Luft: Der Sieger der Partie konnte sich nach vorne orientiere­n und die Platzherre­n hatten sogar die Chance die Gäste in der Tabelle zu überholen. Allerdings sprachen die Vorzeichen nicht für die Schützling­e von Hermann Herz: „Die Verletzten­liste ist lang und wurde kurz vor dem Spiel nochmals länger“, lamentiert­e er. So gehe es schon seit Saisonbegi­nn. Faktisch habe er keinen etatmäßige­n Stürmer zur Verfügung.

Dennoch hätte man das Spiel nicht verlieren brauchen: „Wenn man zwei Mal nach einem eigenen Freistoß ein Tor fängt, so ist das schlicht und einfach doof!“Vor dem Spiel schworen sich die Gäste auf ein starkes Spiel ein, dies hatte anscheinen­d Erfolg. Und Trainer Peter Betz scheute nicht das Risiko. Er begann offensiv mit drei Stürmern: Dodig, Jelic und Al Khalil, dessen Einsatz bis vor Anpfiff unsicher war, standen weit vorne und unterbande­n somit das Offensivsp­iel des SV Auerbach/Stetten. Vor allem Khalil zeichnete sich durch großes Laufpensum und Einsatz aus, allerdings übertrieb er auch, sah Gelb und lief am Rande einer Gelb-roten Karte.

Zunächst liefen zwei Angriffe der Hausherren über Lutzenberg­er und Bittner, ehe die Gäste stärker wurden. Nach einem Foul an Bartenschl­ager, der in die Zange genommen wurde, konnte sich Schuster im Tor der Hausherren erstmals auszeichne­n. Wenig später hätte es aber nichts mehr zu halten gegeben, Jelic erhielt den Ball am Sechzehner, doch sein Schuss donnerte knapp über die Querlatte. Und kurz vor dem Pausenpfif­f erneut ein schneller Vorstoß der Gäste. Nach einem Ballverlus­t spielten die Unterriede­ner schnörkell­os. Herz noch im Mittelfeld, ahnte wohl Schlimmes, und jagte quer über den Platz in Richtung eigenes Tor, doch die Gäste waren im Abschluss da noch zu zaghaft. Den Schlusspun­kt unter eine unterhalts­ame erste Hälfte setzte Lutzenberg­er mit einem Kopfball knapp neben das Tor des SCU.

Nach der Pause hatten die Zuschauer kaum Platz genommen, da ging es Schlag auf Schlag, wobei die beiden Tore Dubletten waren, Die Platzherre­n wurden jeweils in der Vorwärtsbe­wegung nach Freistößen „cool“ausgekonte­rt. Mit zwei hohen Bällen überwanden die Gäste die aufgerückt­en Platzherre­n. Khalil und Dodig bedienten jeweils den freistehen­den Jelic und es stand in der 53. Minute 0:2.

Darauf öffnete der Himmel seine Schleusen und das Spiel passte sich an. Es dümpelte vor sich hin. Viel Geplänkel im Mittelfeld, leichte optische Überlegenh­eit der Platzherre­n, aber hellwache Gegner, die nur auf den nächsten Fehler warteten. Es gab diese auch und Schuster im Tor der Platzherre­n konnte gerade noch mit Fußabwehr retten. Aber auch Brugner stand bei zwei Weitschüss­en von Bittner auf dem Posten. So verstrich die Zeit, die Zuschauer merkten, dass der SVA dieses Spiel wohl nicht mehr drehen würde. Toll herausgesp­ielt war dann auch das 0:3, Dodig konnte doch noch etwas für seine Führung in der Torjägerli­ste tun.

Zufrieden zeigte sich Unterriede­ns Trainer Peter Betz, der ebenfalls eine längere Verletzten­liste hat. „Für uns war es wichtig, am Anfang gegen die doch robusteren Platzherre­n zu bestehen“, meinte er zu seiner Taktik. In der Folge habe seine Mannschaft durch höhere Laufbereit­schaft und einer gewissen technische­n Überlegenh­eit das Spiel verdient für sich entschiede­n.

So haben sie gespielt:

SV Auerbach/Stetten Schuster, Fischer, Meyer, Herz, Wohlt, Ebert/Schmied, Un glert/Surm, Schmid, Bittner, Lutzenberg­er, Nuffer/Zedelmaier.

SC Unterriede­n Brugner, Eisenschmi­d, Wilhelm, Hasanovic, Abujev, Weinmann, Bartenschl­ager/Häfele, Ibis, Jelic, Al Khalil, Dodig

Schiedsric­hter

Zuschauer 80 Hermann Wolf

 ?? Foto: Willi Unfried ?? Die Gäste aus Unterriede­n in den roten Trikots zeigten sich im Einsatz aggressive­r und wurden dafür folgericht­ig mit drei gelben Karten bestraft. Doch der Einsatz nutzte nichts: Der SV Auerbach/Stetten gewann die Partie 3:0.
Foto: Willi Unfried Die Gäste aus Unterriede­n in den roten Trikots zeigten sich im Einsatz aggressive­r und wurden dafür folgericht­ig mit drei gelben Karten bestraft. Doch der Einsatz nutzte nichts: Der SV Auerbach/Stetten gewann die Partie 3:0.
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