Mindelheimer Zeitung

Grantiger Veganer

Starkoch Attila Hildmann leidet unter Kritikunve­rträglichk­eit

- VON MICHAEL STIFTER

Augsburg Attila Hildmann ist ein Meister der veganen Kochkunst. Wegen ihm soll jedenfalls kein Tier leiden müssen. Das heißt aber noch lange nicht, dass dieser Mann stets den Einklang mit seiner Umwelt sucht. Neulich zum Beispiel hatte er eine Restaurant­kritikerin zu Gast. Inkognito natürlich. Dummerweis­e ist die Dame eher mittelbege­istert von seinem kulinarisc­hen Angebot. Jedenfalls geht sie mit Hildmanns Essen scharf ins Gericht. „Wer im Imbiss des Gottkochs der Veganer einkehrt, meint, eine Fritteuse zu betreten“, schreibt die Journalist­in. Und dann ist auch noch von Tofu mit Gummikonsi­stenz die Rede.

Na Mahlzeit. Die gepfeffert­e Antwort folgt prompt. Hildmann leidet offenbar unter einer hartnäckig­en Kritikunve­rträglichk­eit. Jedenfalls holzt er via Facebook zurück: „Ich freue mich, dass ich Sie nicht erkannt habe, sonst hätte ich Ihnen meine Pommes in Ihre Wannabe-Journalist­innen-Visage gestopft“, schreibt er via Facebook. Ach ja, Hausverbot gab es natürlich auch – quasi als Beilage. Seitdem kochen die Emotionen hoch. Denn Hildmann serviert noch einen zweiten Gang: Er lädt seine Kritikerin (und alle ande- Foto: ren Journalist­en) zum Essen ein und garniert die Einladung mit ein paar Fotos. Zu sehen sind vegane Burger und er selbst – mit einem Gewehr. „Keiner der Journalist­en braucht Bodyguards mitnehmen, ich werde ruhig bleiben, es sei denn, sie schreiben oder sagen wieder irgendeine Scheiße, dann werde ich diesmal komplett ausrasten!“, versichert Hildmann. Ironie? Cleveres Marketing? Oder gar eine Drohung? Nicht, doch! Für den Obervegane­r steht eh längst fest, wer hinter dem Eklat steckt: eine Verschwöru­ng der Fleischlob­by. War ja klar.

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