Grantiger Veganer
Starkoch Attila Hildmann leidet unter Kritikunverträglichkeit
Augsburg Attila Hildmann ist ein Meister der veganen Kochkunst. Wegen ihm soll jedenfalls kein Tier leiden müssen. Das heißt aber noch lange nicht, dass dieser Mann stets den Einklang mit seiner Umwelt sucht. Neulich zum Beispiel hatte er eine Restaurantkritikerin zu Gast. Inkognito natürlich. Dummerweise ist die Dame eher mittelbegeistert von seinem kulinarischen Angebot. Jedenfalls geht sie mit Hildmanns Essen scharf ins Gericht. „Wer im Imbiss des Gottkochs der Veganer einkehrt, meint, eine Fritteuse zu betreten“, schreibt die Journalistin. Und dann ist auch noch von Tofu mit Gummikonsistenz die Rede.
Na Mahlzeit. Die gepfefferte Antwort folgt prompt. Hildmann leidet offenbar unter einer hartnäckigen Kritikunverträglichkeit. Jedenfalls holzt er via Facebook zurück: „Ich freue mich, dass ich Sie nicht erkannt habe, sonst hätte ich Ihnen meine Pommes in Ihre Wannabe-Journalistinnen-Visage gestopft“, schreibt er via Facebook. Ach ja, Hausverbot gab es natürlich auch – quasi als Beilage. Seitdem kochen die Emotionen hoch. Denn Hildmann serviert noch einen zweiten Gang: Er lädt seine Kritikerin (und alle ande- Foto: ren Journalisten) zum Essen ein und garniert die Einladung mit ein paar Fotos. Zu sehen sind vegane Burger und er selbst – mit einem Gewehr. „Keiner der Journalisten braucht Bodyguards mitnehmen, ich werde ruhig bleiben, es sei denn, sie schreiben oder sagen wieder irgendeine Scheiße, dann werde ich diesmal komplett ausrasten!“, versichert Hildmann. Ironie? Cleveres Marketing? Oder gar eine Drohung? Nicht, doch! Für den Oberveganer steht eh längst fest, wer hinter dem Eklat steckt: eine Verschwörung der Fleischlobby. War ja klar.