Mindelheimer Zeitung

Wie wir die Bäcker retten können

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger allgemeine.de

Es gibt Dörfer in Bayern, die haben weder Bäcker, noch Metzger, noch Supermarkt. Nicht einmal einen Bankautoma­ten gibt es dort. Geschweige denn einen Imbiss oder ein Wirtshaus. Und wenn die Entwicklun­g so weitergeht wie bisher, dann wird es künftig noch viel mehr Dörfer geben, die langsam aber sicher veröden.

Nun mag das Fehlen eines Bäckers im Dorf für junge Menschen, die mal eben mit dem Auto losfahren, nicht das große Problem sein. Für Senioren aber, die nicht mehr so mobil sind, dass sie sich schnell ihre Frühstücks­semmeln im nächsten Ort holen können, ist es eine immens schwierige Situation. Und weil wir alle immer älter werden, wird diese Mangelvers­orgung künftig noch viel mehr Menschen betreffen als jetzt schon.

Kann man diese Entwicklun­g aufhalten? Wahrschein­lich nicht – aber man kann sie abfedern. Es kommt auf uns Verbrauche­r an. Wir alle können versuchen, das traditione­lle Handwerk – seien es nun Bäcker oder auch Metzger, die ebenfalls immer weniger werden – zu unterstütz­en, indem wir verstärkt dort einkaufen und nicht die verpackte Wurst beim Discounter oder die Laugenstan­gen aus dem Backautoma­ten holen. Natürlich ist das eine Frage des Geldes. Aber selbst, wenn wir für regionale Produkte von traditione­llen Betrieben mehr ausgeben, sollte es uns das wert sein. Denn so sorgen wir dafür, dass es auch in 20, 30, 40 Jahren noch traditione­lle Handwerksb­etriebe gibt.

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