Mindelheimer Zeitung

Zu wenig Geld für Kino und Sport

In Deutschlan­d haben zwei von zehn Kindern arme Eltern. Was das bedeutet, liest du hier

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Maria kennt diesen Witz:

Zwei erkältete Nasen treffen sich an der Bar. Sagt die eine zur anderen: „Wie läuft’s?“

» Kennst du auch einen guten Witz? Schreib einfach an: capito@augsburger allgemeine.de Isst du manchmal mit, wenn du einen Freund oder eine Freundin besuchst? Es gibt Kinder, bei denen das nicht so einfach geht. Den Eltern fehlt das Geld, um für andere Kinder mitzukoche­n. Dazu kommen andere Probleme: Zum Beispiel ist die Wohnung so klein, dass es keinen ruhigen Platz gibt, um Hausaufgab­en zu machen.

Kinder in solchen Familien müssen also auf manches verzichten, was in den meisten anderen Familien normal ist. Ihre Eltern können sich etwa einen Kinobesuch kaum leisten. Auch um regelmäßig Sport im Verein zu machen, fehlt das Geld. Fachleute sagen: Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschlan­d lebt für mehrere Jahre in solchen Verhältnis­sen. Das heißt anders gerechnet: Von zehn Kindern wären etwa zwei betroffen.

Was es für Kinder bedeutet, wenn viel fehlt, wollten Experten genauer wissen. Dafür wurden über mehrere Jahre immer wieder Familien befragt. Nun stellten die Fachleute ihre Ergebnisse vor. Sorgen machen sie sich besonders, wenn viele Dinge über längere Zeit fehlen. Eine Expertin sagt: „Wer als Kind länger auf viel verzichten muss, hat es viel schwerer, später nicht arm zu bleiben.“

Experten fordern diese Lösungen von Politikern

Experten haben beobachtet: Kinder aus armen Familien sind häufiger krank als Kinder in Familien mit mehr Geld. In der Schule haben sie weniger Erfolg. Fachleute fordern deshalb von Politikern, mehr gegen die Ar- mut zu tun. Die Expertin Anne Lenze findet zum Beispiel, es sollte mehr Geld geben für ärmere Familien. So könnten die Eltern mit ihren Kindern in der Freizeit mehr unternehme­n. Außerdem müsse es für Familien einfacher werden, Hilfe zu bekommen. Zudem bräuchten bestimmte Schulen mehr Geld. Schulen in Gegenden, wo mehr arme Familien leben. Die Experten sagen: Kinder, die sonst auf viel verzichten müssen, könnten dadurch besser gefördert werden. (dpa)

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