Im Schatten der Berge
Roman einer Männerfreundschaft
Man spürt von der ersten Zeile an, dass dieser Autor weiß, worüber er schreibt. Paolo Cognetti, in Mailand geboren, verbringt die Sommermonate immer in seiner Hütte im Aostatal, und er liebt New York. Doch im Roman „Acht Berge“geht es ihm nicht nur um die Bergwelt, sondern vor allem auch darum, was die Berge mit den Menschen machen. Die Landschaft prägt den Charakter der handelnden Figuren, und Cognettis Naturbeschreibungen sagen auch viel aus über ihre Persönlichkeit. Die Berge werden zum Spiegel ihrer Gefühle.
„Acht Berge“erzählt von der Männerfreundschaft zwischen dem Mailänder Pietro und dem Bergbauernbuben
Bruno. Beide hängen ihren Träumen nach, wohl wissend, dass sie an der Realität scheitern müssen. So wie Pietros Vater, der sich einen anderen Sohn erträumt hatte, einen wie Bruno. Und der Pietro eine Ruine in den Bergen hinterlässt. Beim Wiederaufbau kommen Pietro und Bruno wieder zusammen, mit der Hütte wächst auch ihre Freundschaft. Und doch trennen sich die Wege wieder. Cognettis suggestive Landschaftsbeschreibungen ziehen die Leser hinein in diese Geschichte einer Freundschaft, die nur in den Bergen möglich ist. Womöglich hat Bruno in seinem Leben den höchsten Gipfel bestiegen, während Pietro noch immer zwischen den acht Bergen umher irrt, die im nepalesischen Mandala die Welt symbolisieren.