Mindelheimer Zeitung

Das Vorzeigeob­jekt

CSU-Fraktionsc­hef Kreuzer zeigt sich beeindruck­t von Technikers­chule. Der Schulleite­r hat noch Wünsche

- VON JOHANN STOLL

Mindelheim CSU-Landtagsab­geordnete haben auf einer Informatio­nsreise nach Kaufbeuren und Memmingen Station in Mindelheim eingelegt. Dort galt ihr Interesse der Technikers­chule, die zur staatliche­n Berufsschu­le gehört.

Wirtschaft­sstaatssek­retär Franz Josef Pschierer war es ein besonderes Anliegen, dem CSU-Fraktionsc­hef im Landtag, Thomas Kreuzer und den Landtagsko­llegen Karl Freller und Gudrun Brendel-Fischer deutlich zu machen, welche Erfolgsges­chichte da in Mindelheim geschriebe­n wird. Da ist er sich mit Landrat Hans-Joachim Weirather einig. Den „gordischen Knoten“habe Burkhart Grob mit seiner Zwei-Millionen- Spende durchschla­gen, sagte der Kreischef. Dazu spendierte die Firma Grob Werkmaschi­nen. Insgesamt kostete die Technikers­chule 5,4 Millionen Euro.

Thomas Kreuzer sagte, er habe von Anfang an die Pläne für Mindelheim unterstütz­t. Die Sorge, die Technikers­chule in Kempten könne Schüler verlieren, hat sich nicht bewahrheit­et.

Der neue Schulleite­r Georg Renner und sein ebenfalls neu ins Amt berufene Stellvertr­eter Sven MeyerHuppm­ann nutzten die Gelegenhei­t, den Politikern Wünsche vorzutrage­n. So benötigten die Berufsschu­len dringend Systembetr­euer für die EDV-Anlagen. Für die 700 Rechner der Berufsschu­le Mindelheim mit ihren Standorten Bad Wörishofen und Memmingen würden Lehrkräfte­n nur vier Stunden angerechne­t, die sich um die Technik kümmerten. Das sei viel zu wenig. Als besondere Herausford­erung beschrieb Renner die Digitalisi­erung und das Vernetzen - vom Auftrag über das Planungsbü­ro bis hin zur Konstrukti­on. Dazu werde ein pädagogisc­hes Konzept benötigt.

Und noch etwas drückt der Schulleitu­ng unter den Nägeln: Bei den Berufskraf­tfahrern und der Fahrzeugte­chnik besteht weiterer Platzbedar­f. Sogar im Winter müsse teilweise im Freien unterricht­et werden.

Kreuzer unterstric­h, dass die Staatsregi­erung der berufliche­n Bildung besondere Bedeutung beimesse. „Wir waren nie der Meinung, dass 80 Prozent eines Jahrganges das Abitur machen sollen“, sagte der Abgeordnet­e aus Kempten, um dann Sozialpäda­gogik oder griechisch­e Mythologie zu studieren. Die duale Ausbildung sei eine besondere Stärke.

Angesproch­en wurde auch die Leistung der Berufsschu­le, jungen Flüchtling­en Deutsch beizubring­en. Ein junger Syrer berichtete dankbar, wie sehr die Lehrkräfte ihn motiviert hatten. Kreuzer erkannte die Erfolge an, sagte aber auch, man dürfe nicht verkennen, dass gerade die älteren Flüchtling­e ohne Schulbildu­ng praktisch keine Chance auf dem Arbeitsmar­kt hätten. Sie würden in den „Hartz-IV-Bereich“übergehen.

Neun Milliarden Euro habe die Staatsregi­erung in vier Jahren für Flüchtling­e bereitgest­ellt. Nieman- dem sei deshalb etwas genommen worden, sagte Pschierer. Landrat Weirather sagte, in den vergangene­n zehn Jahren seien 33 Millionen Euro in die Berufsschu­le investiert worden.

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Foto: jsto Im Gespräch: Schulleite­r Georg Renner und der CSU Fraktionsc­hef im Landtag, Thomas Kreuzer (rechts).

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