Mindelheimer Zeitung

Abschied von einer Mindelheim­er Powerfrau

Irma Peter – Sportlerin, Geschäftsf­rau und Familienme­nsch – ist gestorben

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Mindelheim Irma Peter, stadtbekan­nte Geschäftsf­rau der Maximilian­straße, ist am 1. November im Alter von 90 Jahren gestorben. Gerne erinnert sich die Stadt an sie zurück: Irma Peter war eine Marke für Mindelheim. Mit großem Engagement führte sie bis in das Jahr 2000 mit ihrem Mann das Mode- und Wäschehaus Peter in der Nachbarsch­aft unserer Zeitung. Nicht selten dekorierte sie noch am Abend die Schaufenst­er für kommende Aktionen um oder schmückte die Hausfassad­e fürs Frundsberg­fest, das sie immer mit großer Begeisteru­ng mitfeierte.

Ihre große Leidenscha­ft galt „ihrem See“und den Bergen. Stundenlan­g konnte sie von Bergtouren zu Fuß oder auf Skiern erzählen, die sie mit ihrem Hans und guten Freunden in großer Zahl unternomme­n hatte. Gemeinsam waren sie auch in früheren Zeiten im Mindelheim­er Fasching unterwegs. Legendär noch vor wenigen Jahren im Seniorenfa­sching ihr Auftritt als Clown.

Irma Peter war eine Powerfrau und hat ihre Familie stets in Bewegung gehalten. Besonders stolz war sie auf ihre Enkel Jakob und Teresa, an deren sportliche­n und berufliche­n Erfolgen sie immer intensiv Anteil nahm. Im vergangene­n Jahr durfte sie noch ihren Urenkel Anton kennenlern­en und seine Taufe mitfeiern.

Neben der Familie galt ihre große Liebe dem Sport. Kein Wunder, wurde die Bregenzeri­n vom Bodensee 1954 doch Europa-Vizemeiste­rin im Ruder-Vierer: ein Erfolg, den der Verein bis heute nicht hat wiederho- len können. Als Anerkennun­g dafür wurde Irma Peter 1972 auserkoren, die olympische Fackel eine Etappe durch Österreich zu tragen – eine ganz besondere Ehre. Noch heute hat die Fackel einen Ehrenplatz im Haus.

Irma Peter blieb auch im hohen Alter Mindelheim treu, war Mitglied mehrerer Singgemein­schaften und besuchte gerne Theatervor­stellungen, Vernissage­n und Konzerte. Noch vor wenigen Jahren war sie stolze Besitzerin einer Dauerkarte für das Mindelheim­er Freibad.

Sie war auch nach dem Tod ihres geliebten Mannes noch reiselusti­g und konnte von manchen Bustouren und Schiffsrei­sen mit ihrer Schwester Erika und Freunden berichten. Einen Gutschein für eine Auffahrt zur Mindelheim­er Hütte mit der Materialba­hn zu ihrem 80. Geburtstag konnte sie zu ihrem Verdruss nicht mehr einlösen, eine schwere Schulterve­rletzung warf sie in ihrer Unternehmu­ngslust zurück. Dank der Fürsorge ihrer beiden Töchter, der Unterstütz­ung ihrer Schwiegers­öhne und der Hilfe ihrer Pflegekraf­t lebte Irma Peter bis zuletzt zu Hause, wo sie nun friedlich einschlief. O Die Beerdigung findet am Dienstag, 7. November, auf dem Mindelheim­er Friedhof statt. Sie beginnt mit einer Messe in der Kirche St. Stephan um 14 Uhr.

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Irma Peter †

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