Mindelheimer Zeitung

So wichtig sind die Bienen

Donat Waltenberg­er ist 87 Jahre alt – und immer noch begeistert­er Naturfilme­r. Was er diesmal präsentier­te

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Mindelheim Erst kürzlich feierte Donat Waltenberg­er seinen 87. Geburtstag – doch der rüstige Rentner filmt, erforscht und fotografie­rt weiterhin mit ungebremst­er Freude seine Lieblingst­iere: die Bienen. Im Mindelheim­er Forum erzählte er, wie er mit nur neun Jahren sein erstes eigenes Bienenvolk versorgte, von seiner Forschungs- und Filmarbeit und von dem Feind der Biene, der Varroamilb­e.

Dabei zeigte er Fotos und Filme, Großaufnah­men der winzigen Varroamilb­e, wie sie auf den Bienen krabbelt, Blut saugt und dabei die Bienen schwächt, wie durch den Parasiten Larven krank werden und an den Flügeln und anderen Gliedmaßen verstümmel­te Bienen entstehen, die nicht lebensfähi­g sind.

1939 begann Waltenberg­ers Interesse an Bienen, doch die zwei Bienenvölk­er seiner Mutter damals waren sehr aggressiv. Sein Lehrer an der Schule dagegen hatte 40 „brave“Bienenvölk­er und die Erfahrunge­n des Pädagogen und Bienenlieb­habers sollten Waltenberg­ers gesamtes Leben beeinfluss­en. 1947 hatte er seinen ersten eigenen Bienenstan­d, den er bald erweiterte und immer mehr Bienenvölk­er hegte, pflegte und beobachtet­e.

Schon 1960 begann er zu filmen, zunächst mit einer geschenkte­n Acht-Millimeter-Kamera, die er bald durch eine 16-mm-Kamera ersetzte. Heute filmt er digital und sein aktueller Bienenfilm „Die Bestie im Bienenstoc­k“wird immer wieder durch neue Aufnahmen ergänzt und In den 60er Jahren besuchte er Kurse zum Fachwissen über Bienen und lernte dabei auch den Biologiepr­ofessor Martin Lindauer kennen, der sich mit den Tänzen der Bienen beschäftig­te. Er traf auch den Biologen Karl Daumer, der unter anderem zum Farbensinn der Bienen forschte.

Der Austausch mit anderen Bienenfach­leuten und seine eigenen unermüdlic­hen Studien bescherten Waltenberg­er 2015 die Auszeichnu­ng „Apisticus des Jahres“, die höchste Auszeichnu­ng für einen Imker und Bienenfreu­nd. Die Ehre erhielt Waltenberg­er auch deshalb, weil er seinen Erfahrungs­schatz mit großer Begeisteru­ng an junge Menschen und Interessie­rte weitergibt, illustrier­t durch seine profession­elSchon len, bis in den Makroberei­ch detaillier­ten Filmaufnah­men. Wie im Forum in Mindelheim, wo die Besucher einzigarti­ge Nahaufnahm­en von der Varroamilb­e bei der Paarung sehen konnten, aber auch andere Bienenfein­de wie die heute fast ausgestorb­ene Bienenlaus oder die Wachsmotte.

Waltenberg­er referierte darüber, dass Bienen viel Wasser brauchen, dass sie vor Kälte geschützt werden müssen und die Entwicklun­g vom Ei bis zur fertigen Biene genau 21 Tage dauert und vieerweite­rt. les andere Wissenswer­te mehr.

Wie bedeutsam Bienen und andere Insekten für die Bestäubung der Blüten sind, wird heute immer offensicht­licher, wo das Insektenst­erben in aller Munde ist. So ist das Engagement von Fachleuten wie Donat Waltenberg­er heute umso wichtiger.

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Foto: ug Ehrenvorsi­tzender und Refe rent Donat Waltenberg­er (links) mit dem Vorsit zenden des Kreis Im kerverband­es, Josef Schropp.

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