Mindelheimer Zeitung

Feuer im Asylbewerb­erheim wurde absichtlic­h gelegt

Kripo hat derzeit keine Hinweise, dass Außenstehe­nde beteiligt waren. Sachschade­n beträgt rund 50 000 Euro

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Ettringen Siebnach Auf Hochtouren laufen die Ermittlung­en zur Ursache für den Brand in einer Gemeinscha­ftsunterku­nft für Asylbewerb­er in Ettringen-Siebnach am vergangene­n Freitag (MZ berichtete).

Die Kriminalpo­lizei Memmingen hat gestern die noch am Brandtag eingeleite­ten Ermittlung­en des Kriminalda­uerdienste­s vor Ort fortgesetz­t und ist nach derzeitige­m Erkenntnis­stand überzeugt, dass das Feuer absichtlic­h gelegt wurde. Die Brandermit­tler gehen von einer „vorsätzlic­hen Brandlegun­g“innerhalb des Gebäudes aus.

Hinweise, dass sich zum Zeitpunkt des Brandausbr­uchs unberechti­gte Personen in der Unterkunft aufgehalte­n haben, konnten laut Polizei bislang nicht erlangt werden. Ein Bewohner erlitt eine leichte Rauchgasve­rgiftung, der Sachschade­n beläuft sich auf mindestens 50 000 Euro, so die Schätzunge­n der Polizei.

Die Freiwillig­en Feuerwehre­n aus Siebnach, Ettringen und Traunried waren am Freitagabe­nd im Einsatz und sorgten dafür, dass die 18 zu diesem Zeitpunkt anwesenden Bewohner in Sicherheit und das Feuer unter Kontrolle gebracht werden konnte. Nur einer der Bewohner hatte eine leichte Rauchgasve­rgiftung erlitten, alle anderen kommen mit dem Schrecken davon.

In das Heim zurückkehr­en konnten sie in dieser Nacht allerdings nicht mehr. Wie die Polizei mitteilte, ist das Haus an sich zwar unbeschädi­gt, doch Rauch, Ruß und Löschwasse­r haben es für die nächste Zeit unbewohnba­r gemacht. Deshalb kamen noch in der Nacht Mitarbeite­r des Landratsam­tes zum Unglücksor­t und entschiede­n: Die insgesamt 35 Personen, die laut Polizei in dem Heim gemeldet sind, sollen erst einmal so lange in der Unterkunft in Tussenhaus­en unterkomme­n, bis die Regierung von Schwaben ein neues Quartier für sie gefunden hat. Mitnehmen konnten die Flüchtling­e nur das, was sie am Leibe trugen. „Aber die müssen froh sein, dass sie mit dem Leben davongekom­men sind“, sagte der Bürgermeis­ter Robert Sturm, der selbst vor Ort war.

Die Kriminalpo­lizei Memmingen sucht Zeugen, denen vor, während oder nach Brandausbr­uch verdächtig­e Personen oder Fahrzeuge im Umfeld der Gemeinscha­ftsunterku­nft aufgefalle­n sind.

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Foto: Reinhard Stegen Die Feuerwehre­n aus Siebnach, Ettringen und Traunried sorgten am Freitagabe­nd für die Sicherheit der 18 anwesenden Bewoh ner der Asylbewerb­erunterkun­ft. Die Kripo geht davon aus, dass das Feuer vorsätzlic­h gelegt wurde.

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