Reiter bangen um die Zukunft ihres Vereins
Differenzen nach dem Tod des großen Gönners Max Vorwerk sorgen für Probleme. Nun soll die Stadt helfen
Bad Wörishofen In einer schwierigen Situation befindet sich derzeit der Kneippstädter Reit- und Fahrverein. Der Vereinsvorsitzende Rudolf Jakwerth spricht gar von einem „Damoklesschwert“, das über dem 328 Mitglieder starken Verein schwebe. Fast die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. So lange Probleme um das Reiterheim nicht geklärt seien, sehe der Verein, wie eigentlich vorgesehen, keine Möglichkeit, einen neuen Vorstand zu installieren. Bei der Jahresversammlung stellte sich deshalb die bisherige Führung noch einmal zur Verfügung, vorbehaltlich einer zufriedenstellenden Lösung des Problems.
Mit einer großzügigen Spende des zwischenzeitlich verstorbenen Förderers Max Jörg Vorwerk in Höhe von 300000 Euro und einem Darlehen von 10 000 Euro, sowie mit viel Eigenleistung und erheblichen Mitteln aus der Vereinskasse habe das schmucke Heim vor etwa acht Jahren erstellt werden können. Doch Max Jörg Vorwerk wollte anscheinend auch das, bis dahin städtische Grundstück, auf dem das Max-Vorwerk-Reiterheim und die Gerätehalle stehen, in seinem Besitz sehen. Es erfolgte ein Tausch mit einem Grundstück aus seinem Besitz im Gewerbegebiet. Der Stadt kam das entgegen, konnte sie dieses doch für die Erweiterung des Gewerbegebietes gut gebrauchen. Dennoch kam es zu Missstimmungen zwischen der Erbin Marieluise Vorwerk und dem Reitverein. Diese sollen nun in Zusammenarbeit mit der Stadt mit einer für beide Seiten tragbaren Lösung aus der Welt geschafft werden.
Wie Hans Kania, der Marieluise Vorwerk in der Angelegenheit berät, dazu mitteilte, sei man dabei zusammen mit der Stadt auf einem guten Weg. Der Verein müsse nur eben etwas Geduld aufbringen. Doch bis diese Lösung erfolgt ist, seien dem Verein für weitere Aktivitäten und Vorhaben die Hände gebunden, so Jakwerth bei der Versammlung.
Bürgermeister Paul Gruschka sagte auf Nachfrage unserer Zeitung, er sehe die Angelegenheit auf einem guten Weg. „Ich glaube, dass die Stadt hier helfen kann.“Er habe in der Sache vermittelt. Es sei im Interesse der Stadt, den Verein zu stützen. Gruschka sagt, er habe erreicht, dass die Eigentümerin des Grundstücks bereit sei, an die Stadt zu verkaufen. Auf diese Weise wäre es möglich, das Grundstück anschließend an den Reitverein zu verpachten und das Problem so zu lösen. Auch andere Vereinsheime stünden auf von der Stadt gepachtetem Grund, machte Gruschka deutlich. „Ich werde diese Lösung dem Stadtrat vorschlagen“, sagt der Bürgermeister. Dessen Entscheidung werde er nicht vorgreifen. Er sei aber überzeugt davon, dass es für die Stadt ein gutes Ergebnis wäre.
In der Versammlung des Reitvereins erinnerte Jakwerth in seinem Rückblick für das Jahr 2016 – die Versammlung war mehrmals verschoben worden – daran, dass viel Kraft und Geld in die Herrichtung des Reitgeländes investiert werden musste. Den Kassenbericht trug Melanie Heinzl vor und konnte über einen zufriedenstellenden Stand berichten. Somit erfolgte die Entlastung einstimmig.
Bei den Neuwahlen blieben Rudolf Jakwerth, Conni Günter, Melanie Heinzl und Silke Jakwerth im Amt. Als neuer technischer Leiter wurde Bastian Hauke gewonnen, während Jutta Horstmann den bisher unbesetzten Posten des Jugendwarts übernahm.
Zu Beisitzern gewählt wurden Martin Kornes, Werner Günter und Rainer Hofmann, während Monika Dempfle künftig neu als Kassenprüferin fungiert.