„Schwierige Baustelle“
Ursachenforschung für die Verzögerungen bei der Sanierung im Buchloer Hallenbad. Es wird noch Monate dauern
Buchloe „Wir sind von der neuen Entwicklung gnadenlos überrascht worden“, erklärte Bürgermeister Josef Schweinberger bei der Sitzung der Versammlung des Schulverbandes der Mittelschule. Denn statt der Wiedereröffnung nach der Sanierung, die für diesen Herbst geplant war, werden sich die Arbeiten noch einige Monate hinziehen. Die Mitglieder des Mittelschulverbands begaben sich auf Ursachenforschung.
Noch im Sommer hieß es, die Baustelle liege „voll im Zeitplan“. Doch im September stellte sich heraus, dass die Scheiben an den Fassaden nicht eingebaut werden können, da die bestellten Bolzen keine Zertifizierung haben. Architekt Walter Rohrmoser wies nun darauf hin, dass sein Büro als Befestigung sowohl Bolzen als auch Schrauben, die nun eingebaut werden sollen, ausgeschrieben habe.
Aber auch sonst laufe es auf der Baustelle nicht ganz rund. So habe es massive Kommunikationsprobleme mit Subunternehmen gegeben, teilweise seien Nachfragen und Beanstandungen seines Büros überhaupt nicht beantwortet worden. „Da war überhaupt niemand erreichbar“, erklärte Rohrmoser. Dazu habe es Materialengpässe, Sprachprobleme mit Arbeitern, aber gleichzeitig keine Verantwortlichen auf der Baustelle oder schlicht schlechte Ausführungen der Arbeiten gegeben.
Davon überzeugten sich die Versammlungsmitglieder kopfschüttelnd selbst: In einem Nassraum waren für runde Deckenlampen fast ovale und ausfasernde Löcher in die Decke geschnitten worden. In einem anderen Raum waren die Betonplatten an der Wand ein kunterbuntes Sammelsurium von Resteteilen, wie Rohrmoser zeigte. Der Architekt monierte auch, dass einige Firmen auf Beschwerden erst reagierten, als ihnen die Ausbesserungsarbeiten in Rechnung gestellt worden seien.
Dazu meinte der Bürgermeister sarkastisch: „Wir sind daran gebunden, das wirtschaftlichste Angebot anzunehmen. Aber günstig ist nicht wirtschaftlich.“
„Knackpunkt“bleibe die Fassade, stellte auch Rohrmoser fest. Denn aufgrund der fehlenden Befestigungen können die Scheiben nicht montiert werden. Deshalb muss die Halle wohl offen bleiben – und der Winter naht, stellte Bernhard Seitz lakonisch fest.
Bürgermeister Schweinberger fasste zusammen: „Es gab Kommunikationsprobleme, und das ist eine sehr schwierige Baustelle mit Firmen aus ganz Deutschland. Wir sind aber bemüht, das Hallenbad der Öffentlichkeit zügig wieder zur Verfügung zu stellen. Doch einige Monate werden noch ins Land ziehen.“