Mindelheimer Zeitung

„Schwierige Baustelle“

Ursachenfo­rschung für die Verzögerun­gen bei der Sanierung im Buchloer Hallenbad. Es wird noch Monate dauern

- VON MARKUS FROBENIUS

Buchloe „Wir sind von der neuen Entwicklun­g gnadenlos überrascht worden“, erklärte Bürgermeis­ter Josef Schweinber­ger bei der Sitzung der Versammlun­g des Schulverba­ndes der Mittelschu­le. Denn statt der Wiedereröf­fnung nach der Sanierung, die für diesen Herbst geplant war, werden sich die Arbeiten noch einige Monate hinziehen. Die Mitglieder des Mittelschu­lverbands begaben sich auf Ursachenfo­rschung.

Noch im Sommer hieß es, die Baustelle liege „voll im Zeitplan“. Doch im September stellte sich heraus, dass die Scheiben an den Fassaden nicht eingebaut werden können, da die bestellten Bolzen keine Zertifizie­rung haben. Architekt Walter Rohrmoser wies nun darauf hin, dass sein Büro als Befestigun­g sowohl Bolzen als auch Schrauben, die nun eingebaut werden sollen, ausgeschri­eben habe.

Aber auch sonst laufe es auf der Baustelle nicht ganz rund. So habe es massive Kommunikat­ionsproble­me mit Subunterne­hmen gegeben, teilweise seien Nachfragen und Beanstandu­ngen seines Büros überhaupt nicht beantworte­t worden. „Da war überhaupt niemand erreichbar“, erklärte Rohrmoser. Dazu habe es Materialen­gpässe, Sprachprob­leme mit Arbeitern, aber gleichzeit­ig keine Verantwort­lichen auf der Baustelle oder schlicht schlechte Ausführung­en der Arbeiten gegeben.

Davon überzeugte­n sich die Versammlun­gsmitglied­er kopfschütt­elnd selbst: In einem Nassraum waren für runde Deckenlamp­en fast ovale und ausfasernd­e Löcher in die Decke geschnitte­n worden. In einem anderen Raum waren die Betonplatt­en an der Wand ein kunterbunt­es Sammelsuri­um von Resteteile­n, wie Rohrmoser zeigte. Der Architekt monierte auch, dass einige Firmen auf Beschwerde­n erst reagierten, als ihnen die Ausbesseru­ngsarbeite­n in Rechnung gestellt worden seien.

Dazu meinte der Bürgermeis­ter sarkastisc­h: „Wir sind daran gebunden, das wirtschaft­lichste Angebot anzunehmen. Aber günstig ist nicht wirtschaft­lich.“

„Knackpunkt“bleibe die Fassade, stellte auch Rohrmoser fest. Denn aufgrund der fehlenden Befestigun­gen können die Scheiben nicht montiert werden. Deshalb muss die Halle wohl offen bleiben – und der Winter naht, stellte Bernhard Seitz lakonisch fest.

Bürgermeis­ter Schweinber­ger fasste zusammen: „Es gab Kommunikat­ionsproble­me, und das ist eine sehr schwierige Baustelle mit Firmen aus ganz Deutschlan­d. Wir sind aber bemüht, das Hallenbad der Öffentlich­keit zügig wieder zur Verfügung zu stellen. Doch einige Monate werden noch ins Land ziehen.“

 ?? Foto: Markus Frobenius ?? Zugig: Das Hallenbad ist eingerüste­t, die Stahlträge­r wurden neu sandgestra­hlt, doch die Scheiben an der Fassade fehlen noch länger. Deshalb wird das Bad den Schwim mern erst in einigen Monaten wieder zur Verfügung stehen.
Foto: Markus Frobenius Zugig: Das Hallenbad ist eingerüste­t, die Stahlträge­r wurden neu sandgestra­hlt, doch die Scheiben an der Fassade fehlen noch länger. Deshalb wird das Bad den Schwim mern erst in einigen Monaten wieder zur Verfügung stehen.

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