Gänsehaut Atmosphäre
Weil in Wiggensbach 650 Zuschauer für tolle Stimmung sorgen, kann die TG Allgäu ihre Heimniederlage gegen Pfuhl verschmerzen. Einer der Routiniers beendet seine Karriere
Wiggensbach Am Ende stand es 30:39, und die Turner der TG Allgäu hatten sich dem TSV Pfuhl geschlagen geben müssen. Trotzdem kam keine Niedergeschlagenheit auf, denn der Wettkampf der 2. Bundesliga in der Wiggensbacher Panoramarena sorgte für Gänsehaut-Atmosphäre bei Aktiven und Besuchern. Mit einem ZuschauerRekord von 650 Personen war die Stimmung einzigartig. „Für die Turner ist das einfach der Wahnsinn“, schwärmte TGA-Kapitän Flo Schreiber. „Das erlebt man im Turnen und in der Bundesliga selten. Klar hätten wir auch gewinnen können, aber wir hatten drei Fehler zu viel im Programm. Die Stimmung macht das aber locker wieder wett.“
Am Startgerät Boden zeigten die Allgäuer, dass sie zurecht um die vorderen Plätze in der Zweiten Liga mitkämpfen und gingen mit 9:8 in Führung. Am Seitpferd war es recht ausgeglichen, sodass sie mit einem knappen 11:12-Rückstand an ihr Paradegerät, die Ringe, gingen. Hier lief es für die TGA allerdings anders als gewohnt. Starke Übungen der Pfuhler und einige fragwürdige Kampfrichterentscheidungen führten zu einem Halbzeitstand von 14:21. Dass die Gäste aus Neu-Ulm am Sprung überlegen sind, war zu erwarten, und so stand es vor dem Barren 19:30. An diesem Gerät verhinderten ungewohnte Fehler eine Aufholjagd der Gastgeber. „Am Barren hätten wir in Führung gehen können. Als das nicht gelang, wussten wir schon, dass es rum ist“, sagte Schreiber. Am Reck ließ sich, trotz Gerätesieg, nichts mehr aufholen. Top-Scorer wurde mit 19 Punkten erneut der finnische Nationalturner Oskar Kirmes von der TGA, der wieder Weltklasse-Niveau zeigte. In der Tabelle hat sich die TG Allgäu Platz vier gesichert und könnte mit einem Sieg am Samstag in Schiltach die Saison auf Platz drei beenden.
Emotional wurde es, als TGAEhrenpräsident Helmut Roike und Ehrentrainer Friedhold Schuster Uli Benker verabschiedeten, der seine aktive Bundesliga-Karriere beendete. Mit 306 Gerät-Einsätzen verlässt er als erfolgreichster Allgäuer Turner das Team.