Feuerwehren mussten 2017 öfter ausrücken
Die Kommandanten des Inspektionsbereichs Unterallgäu-Nord haben auf das Jahr zurückgeblickt
Kirchhaslach/Unterallgäu Auf ein arbeitsintensives Jahr blickte Kreisbrandinspektor Jakob Schlögel aus Klosterbeuren bei der Dienstversammlung der Kommandanten im Kirchhaslacher Bürgerheim zurück. So mussten die Feuerwehren im Inspektionsbereich Unterallgäu-Nord zu 440 Einsätzen ausrücken. Damit lag die Quote um rund sieben Prozent über dem Vorjahresniveau, Technische Hilfeleistungen dominierten dabei erneut. Dem Plus an Arbeit steht die Zahl der Feuerwehrler in den 45 Ortsfeuerwehren gegenüber, welche sich nur geringfügig erhöhte. Schlögel zog eine positive Bilanz – es gab keine Schadensfälle in den eigenen Reihen – und präsentierte detaillierte Einsatzzahlen. So entfielen von den 440 Einsätzen im Inspektionsbereich 67 auf Brandeinsätze, vor allem aber 174 auf technische Hilfeleistungen. Hinzu kamen 26 Sicherheitswachen und 110 „sonstige Tätigkeiten“. Erstaunlich hoch war auch die Zahl von 43 Fehlalarmen.
Doch auch zu 44 Unfällen wurden die Feuerwehren gerufen. Der Einsatz bei schweren Verkehrsunfällen stelle eine „große Herausforderung“dar, die Einsatzkräfte verdienten hierfür „höchste Anerkennung“.
Letztendlich gehört zu den Einsätzen auch die „ursprünglichste Aufgabe“, nämlich das Löschen von Bränden. Dazu rückten die Wehren 87-mal aus. Neben 47 Klein- und 17 Mittelbränden gab es auch elf Großbrände.
Ohne Weiterbildung wäre der hohe Leistungsstand, so Schlögel, nicht erreichbar oder haltbar: So unterzogen sich 99 Feuerwehrleute – unterstützt von neun Ergänzungsteilnehmern – mit Erfolg den Prüfungen für die Gruppe im Löscheinsatz, davon 27 in den drei höchsten Leistungsklassen.
Eine Herausforderung stellte die flächendeckende Umstellung auf Digitalfunk dar. So beteiligten sich mehrere Hundert Feuerwehrler an Multiplikatorenschulungen. Eine wichtige Stelle ist hierbei die Taktisch-Technische Betriebsstelle (TTB) Unterallgäu, die neben Reparaturen an Funkgeräten versucht, noch vorhandene Probleme im Umgang mit Digitalfunkgeräten zu minimieren. Wichtig sei auch die Inbetriebnahme der Kreiseinsatzzentrale, die in Mindelheim stationiert ist. Neben den Übungen auf örtlicher Ebene erhöhen Haupt- und Gemeinschaftsübungen das Leistungsniveau. So galt es etwa fiktive Brände in einer ehemaligen Molkereischule, Maschinenhalle, Baumschule, Schreinerei und Schule zu meistern. Besonders dankte Schlögel den Gemeinden, die viel Geld in die Hand nahmen – ob für Fahrzeuge oder gar neue Gerätehäuser.
Kreisjugendfeuerwehrwart Andreas Thiel berichtete, dass im Landkreis 37 Jugendfeuerwehren mit 490 Jugendlichen, davon rund 112 Mädchen, existieren. Ein Drittel davon entfällt auf den Inspektionsbereich Nord. Viele nahmen am Zeltlager in Legau teil. Im kommenden Jahr soll das Zeltlager in Flensburg über die Bühne gehen.
Kirchhaslachs stellvertretender Bürgermeister Reinhold Bühler dankte den Führungskräften für deren Engagement, aber auch allen Feuerwehrlern, die sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Gern erinnere er sich daran, als vor Jahrzehnten für die Jugend die „Feuerwehr so wichtig wie das Fußballspielen“war.
Im zweiten Teil des Abends informierte Kreisbrandmeister Giovanni Aichele über „Modernen Schaumeinsatz“.