Mindelheimer Zeitung

Wahrschein­lich ein Rekord

Die Gemeinden nehmen so viele Steuern ein wie noch nie. Davon profitiert zwar auch der Kreis, doch der muss auch mehr ausgeben

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Unterallgä­u Die Beratungen über den Kreishaush­alt 2018 haben begonnen. Wie üblich starteten diese in der jüngsten Sitzung des Ausschusse­s für Wirtschaft und Tourismus. In den kommenden Monaten wird das Zahlenwerk nun in den verschiede­nen Ausschüsse­n besprochen. Voraussich­tlich im April wird der Etat dann vom Kreistag beschlosse­n.

Kreiskämme­rer Sebastian Seefried präsentier­te in der Sitzung erste, vorläufige Zahlen. So steigt die Umlagekraf­t des Landkreise­s nach derzeitige­m Stand voraussich­tlich um 13,4 Millionen Euro (8,8 Prozent) auf rund 165,5 Millionen Euro. Unter den zehn Landkreise­n in Schwaben liege das Unterallgä­u damit auf Rang zwei. Grund für die höhere Umlagekraf­t sind unter anderem die steigenden Steuereinn­ahmen der Unterallgä­uer Gemeinden. 2017 werden diese laut Seefried voraussich­tlich eine neue Rekordhöhe erreichen. Bis zum dritten Quartal dieses Jahres seien die Steuereinn­ahmen gegenüber dem Vorjahresz­eitraum um 18,8 Millionen Euro (16 Prozent) auf 135,8 Millionen Euro gestiegen. „Das ist schon mächtig“, sagte der Kämmerer.

Bewahrheit­en sich die vorläufige­n Zahlen und bleiben die Hebesätze für Kreis- und Bezirksuml­age unveränder­t, würde der Kreis im kommenden Jahr netto 3,2 Millionen Euro mehr über die Kreisumlag­e einnehmen als heuer, so Seefried. „Das würde allerdings nicht bedeuten, dass wir in Geld schwimmen.“Denn 2018 müsse der Landkreis einige Mehrausgab­en stemmen – zum Beispiel in der Jugendhilf­e, wegen Tariferhöh­ungen und wegen eines Anstiegs der Krankenhau­sumlage. „Der Landkreis wird nach erster Schätzung eine um rund 665000 Euro auf 3,2 Millionen Euro erhöhte Krankenhau­sumlage an den Freistaat Bayern abführen müssen.“Damit wird das bayerische Krankenhau­sförderpro­gramm mitfinanzi­ert. Zugutekomm­en werden dem Landkreis wiederum die in Bayern steigenden Schlüsselz­uweisungen und Investitio­nspauschal­en. Beide Zahlungen werde der Staat im kommenden Jahr voraussich­tlich erhöhen. Für den Landkreis Unterallgä­u rechnet der Kämmerer mit einem Anstieg der Schlüsselz­uweisungen um 1,2 Millionen Euro (7,1 Prozent) auf 17,9 Millionen Euro sowie einer Erhöhung der Investitio­nspauschal­e um 125 000 Euro (9 Prozent) auf 1,5 Millionen Euro.

Nachdem Seefried die ersten Eckdaten des Haushalts genannt hatte, erläuterte Erwin Marschall, Referent für Wirtschaft und Tourismus am Landratsam­t, die Haushaltsa­nsätze im Bereich Kreisentwi­cklung, Wirtschaft­sförderung und Tourismus. Der Ausschuss empfahl dem Kreistag, die Ansätze wie vorgestell­t zu bilden.

„Das würde allerdings nicht bedeuten, dass wir im Geld schwimmen“

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