Mindelheim wächst: Grob baut ein Parkhaus und Glass ein Hochhaus
Räte genehmigen neue Parkplätze und lehnen zwei Wohnprojekte ab
Mindelheim Die Firma Grob wird auch in Zukunft wachsen. Mit dieser guten Nachricht überraschte Bürgermeister Stephan Winter. Grund war ein Bauantrag des Maschinenbauers für einen weiteren Parkplatz im Südosten der Stadt. Dem Bauausschuss lagen weiter eine Reihe von Bauanträgen vor, wobei das Gremium zwei Vorhaben das gemeindliche Einvernehmen verweigerte, weil nach Auffassung der Räte die geforderten Befreiungen nicht erteilt werden konnten.
Im Südosten der Stadt will die Firma Grob einen weiteren Parklatz mit insgesamt 456 Stellplätzen errichten. Bürgermeister Winter berichtete von einem Schreiben des Unternehmens, in dem die Notwendigkeit in zweierlei Hinsicht begründet wurde. Einmal wolle das Unternehmen in Mindelheim weiter wachsen, außerdem brauche man die Stellplätze auch als Ausweichparkplätze. Spätestens 2019 soll nämlich auf dem jetzigen Parkplatz westlich des Autobahnzubringers ein Parkhaus entstehen. In der Bauzeit würden die Parkplätze dann wegfallen.
In diesem Zusammenhang müsste auch die Kreuzung an der Trettachstraße großzügig umgebaut werden, denn das Parkhaus soll mit einer direkten Spur angefahren werden können, so der Bürgermeister. Die Planungen liefen an. Dem Bau des Parkplatzes wurde zugestimmt.
Und bei noch einer Firma scheint es gut zu laufen. Das Bauunternehmen Glass plant eine Vergrößerung seines Verwaltungsgebäudes in der Daimlerstraße. Das bestehende Gebäude soll einen sechsgeschossigen Anbau erhalten, der 21 Meter hoch sein wird. Außerdem sind 74 Stellplätze vorgesehen. Michael Egger vom Bauamt erläuterte das Vorhaben und meinte, dass die Überschreitung der zulässigen Gebäudehöhe und die Anzahl der Vollgeschosse städtebaulich vertretbar sei, zumal 2012 ein ebenfalls sechsgeschossiger Anbau genehmigt wurde.
Schwerer taten sich die Räte mit zwei Vorhaben in der Rechbergund Bahnhofstraße. Für das Vorhaben in der Rechbergstraße hatte es schon eine Bauvoranfrage gegeben. Michael Egger vom Bauamt erklärte dem Gremium, dass der nun eingereichte Plan ein weitere Verdichtung beinhalte, die geplante Grund- fläche sei nun um 15 Prozent größer, dadurch könnten zwei Wohnungen mehr entstehen. Durch die Verlängerung des Baukörpers sei nun der bestehende Bebauungsplan „Am alten Krankenhaus“tangiert. Für die zwölf Wohneinheiten müssten 18 Stellplätze nachgewiesen werden. Mit ein Grund, warum sich die Räte nicht mit dem Plan anfreunden wollten, war die geplante Tiefgarage. Zum einen gibt es keinen Platz für eine Rampe, die Autos müssten mit einem Aufzug in den Keller gebracht werden. Und weil es keine Wendemöglichkeit gibt, müssten die Parker der oberirdischen Parkplätze rückwärts in die Rechbergstraße ausfahren. Der Bauausschuss war der Meinung, dass sich das Vorhaben nicht in die nähere Umgebung einfügt.
Ähnlich „kompakt“stellte sich auch das nächste Bauvorhaben dar. Die dichte Bebauung veranlasste Stadtrat Wolfgang Streitel (CSU) zu der Feststellung: „Wir haben zwar in Mindelheim Wohnungsnot, aber diese Bebauung ist für dieses Grundstück zu viel. Außerdem haben wir einen Bebauungsplan.“Geplant ist die Errichtung eines L-förmigen Mehrfamilienhauses. Der Baukörper hat in der Bahnhofstraße eine Länge von 38 und eine Breite von 13 Metern, der westliche Gebäudeteil soll durch einen zweigeschossigen Anbau mit Flachdach nach Süden erweitert werden. Insgesamt sind 15 Wohnungen vorgesehen.
Was der Verwaltung nicht gefiel, ist die Tatsache, dass das Dachgeschoss als ein Vollgeschoss gesehen werden muss und das ergebe eine deutliche Überschreitung der maximal zulässigen Werte. Auch diesem Vorhaben versagte der Bauausschuss einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.
Schneller ging es bei mehreren Auftragsvergaben für die Sanierung der Grundschule (Haus B). Aufträge wurden erteilt für Putzarbeiten, Wärmedämmung sowie Metall- und Schreinerarbeiten.
Weiter zeigte sich der Ausschuss damit einverstanden, dass der zweite Baum in der südlichen Hermelestraße am Museum gefällt wird, da der damit geschaffene Raum zur Bildung einer Rettungsgasse gebraucht werde. Dadurch könne die Feuerwehr bei einem Brand in den Museen mit der Drehleiter direkt an die Rettungsfenster ankoppeln.