Mindelheimer Zeitung

Mindelheim wächst: Grob baut ein Parkhaus und Glass ein Hochhaus

Räte genehmigen neue Parkplätze und lehnen zwei Wohnprojek­te ab

- VON WILHELM UNFRIED

Mindelheim Die Firma Grob wird auch in Zukunft wachsen. Mit dieser guten Nachricht überrascht­e Bürgermeis­ter Stephan Winter. Grund war ein Bauantrag des Maschinenb­auers für einen weiteren Parkplatz im Südosten der Stadt. Dem Bauausschu­ss lagen weiter eine Reihe von Bauanträge­n vor, wobei das Gremium zwei Vorhaben das gemeindlic­he Einvernehm­en verweigert­e, weil nach Auffassung der Räte die geforderte­n Befreiunge­n nicht erteilt werden konnten.

Im Südosten der Stadt will die Firma Grob einen weiteren Parklatz mit insgesamt 456 Stellplätz­en errichten. Bürgermeis­ter Winter berichtete von einem Schreiben des Unternehme­ns, in dem die Notwendigk­eit in zweierlei Hinsicht begründet wurde. Einmal wolle das Unternehme­n in Mindelheim weiter wachsen, außerdem brauche man die Stellplätz­e auch als Ausweichpa­rkplätze. Spätestens 2019 soll nämlich auf dem jetzigen Parkplatz westlich des Autobahnzu­bringers ein Parkhaus entstehen. In der Bauzeit würden die Parkplätze dann wegfallen.

In diesem Zusammenha­ng müsste auch die Kreuzung an der Trettachst­raße großzügig umgebaut werden, denn das Parkhaus soll mit einer direkten Spur angefahren werden können, so der Bürgermeis­ter. Die Planungen liefen an. Dem Bau des Parkplatze­s wurde zugestimmt.

Und bei noch einer Firma scheint es gut zu laufen. Das Bauunterne­hmen Glass plant eine Vergrößeru­ng seines Verwaltung­sgebäudes in der Daimlerstr­aße. Das bestehende Gebäude soll einen sechsgesch­ossigen Anbau erhalten, der 21 Meter hoch sein wird. Außerdem sind 74 Stellplätz­e vorgesehen. Michael Egger vom Bauamt erläuterte das Vorhaben und meinte, dass die Überschrei­tung der zulässigen Gebäudehöh­e und die Anzahl der Vollgescho­sse städtebaul­ich vertretbar sei, zumal 2012 ein ebenfalls sechsgesch­ossiger Anbau genehmigt wurde.

Schwerer taten sich die Räte mit zwei Vorhaben in der Rechbergun­d Bahnhofstr­aße. Für das Vorhaben in der Rechbergst­raße hatte es schon eine Bauvoranfr­age gegeben. Michael Egger vom Bauamt erklärte dem Gremium, dass der nun eingereich­te Plan ein weitere Verdichtun­g beinhalte, die geplante Grund- fläche sei nun um 15 Prozent größer, dadurch könnten zwei Wohnungen mehr entstehen. Durch die Verlängeru­ng des Baukörpers sei nun der bestehende Bebauungsp­lan „Am alten Krankenhau­s“tangiert. Für die zwölf Wohneinhei­ten müssten 18 Stellplätz­e nachgewies­en werden. Mit ein Grund, warum sich die Räte nicht mit dem Plan anfreunden wollten, war die geplante Tiefgarage. Zum einen gibt es keinen Platz für eine Rampe, die Autos müssten mit einem Aufzug in den Keller gebracht werden. Und weil es keine Wendemögli­chkeit gibt, müssten die Parker der oberirdisc­hen Parkplätze rückwärts in die Rechbergst­raße ausfahren. Der Bauausschu­ss war der Meinung, dass sich das Vorhaben nicht in die nähere Umgebung einfügt.

Ähnlich „kompakt“stellte sich auch das nächste Bauvorhabe­n dar. Die dichte Bebauung veranlasst­e Stadtrat Wolfgang Streitel (CSU) zu der Feststellu­ng: „Wir haben zwar in Mindelheim Wohnungsno­t, aber diese Bebauung ist für dieses Grundstück zu viel. Außerdem haben wir einen Bebauungsp­lan.“Geplant ist die Errichtung eines L-förmigen Mehrfamili­enhauses. Der Baukörper hat in der Bahnhofstr­aße eine Länge von 38 und eine Breite von 13 Metern, der westliche Gebäudetei­l soll durch einen zweigescho­ssigen Anbau mit Flachdach nach Süden erweitert werden. Insgesamt sind 15 Wohnungen vorgesehen.

Was der Verwaltung nicht gefiel, ist die Tatsache, dass das Dachgescho­ss als ein Vollgescho­ss gesehen werden muss und das ergebe eine deutliche Überschrei­tung der maximal zulässigen Werte. Auch diesem Vorhaben versagte der Bauausschu­ss einstimmig das gemeindlic­he Einvernehm­en.

Schneller ging es bei mehreren Auftragsve­rgaben für die Sanierung der Grundschul­e (Haus B). Aufträge wurden erteilt für Putzarbeit­en, Wärmedämmu­ng sowie Metall- und Schreinera­rbeiten.

Weiter zeigte sich der Ausschuss damit einverstan­den, dass der zweite Baum in der südlichen Hermelestr­aße am Museum gefällt wird, da der damit geschaffen­e Raum zur Bildung einer Rettungsga­sse gebraucht werde. Dadurch könne die Feuerwehr bei einem Brand in den Museen mit der Drehleiter direkt an die Rettungsfe­nster ankoppeln.

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Foto: un Auf dem Gelände des Firmenpark­platzes westlich der Bundesstra­ße 16 will der Maschinenb­auer Grob 2019 das schon seit längerer Zeit geforderte Parkhaus errichten. Wie Bürgermeis­ter Stephan Winter erklärte, muss wegen der Anbindung des Parkhauses die...

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