Für Rammingen läuft es rund
Mit der Fertigstellung des Gemeinschaftshauses wird das Angebot für Senioren weiter verbessert
Rammingen Schuldenfrei trotz Bau eines zwei Millionen teuren Gemeinschaftshauses, Investitionen in Ortsstraßenausbau und Ausweisung von einem Neubaugebiet, in Rammingen läuft es gerade rund. Kein Wunder, dass es bei der gut besuchten Bürgerversammlung nur eine Wortmeldung gab.
Und Rammingen ist auch in anderer Hinsicht eine Vorzeigegemeinde: Aus der Bürgerschaft heraus hat sich ein soziales Netzwerk mit dem Namen SOS (Sei ohne Sorge) zur Selbsthilfe für Senioren und Familien gebildet.
Wünsche gibt es bekanntlich viele, doch ohne die entsprechenden Mittel geht halt nichts. Deshalb übergab Bürgermeister Anton Schwele gleich das Wort an Kämmerer Claus-Dieter Hiemer. Und der hatte nur gute Zahlen. Der Haushalt erreiche in diesem Jahr mit 4,5 Millionen Euro einen Rekord, rund zwei Millionen werden inves- tiert, davon eine Million in das Gemeinschaftshaus. Dies sei nicht zuletzt der guten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zuzuschreiben, die Gewerbesteuer werde die 500 000 Euro übersteigen, der Anteil an der Einkommenssteuer klettere auf 725 000 Euro und weiter gebe es in diesem Jahr eine halbe Million an Schlüsselzuweisungen.
Auf der anderen Seite steigt die Kreisumlage auf 551 000 Euro. Gestiegen seien auch die Personalkosten auf 590 000 Euro, nicht zuletzt wegen des verbesserten Angebotes im Kindergarten. Wirtschaftlich gehe es in der Gemeinde bergauf, so Hiemer.
So lag Rammingen bei der Steuerkraft im vergangenen Jahr noch auf Rang 48 von 52 Gemeinden im Kreis, nun habe man sich auf Platz 29 vorgearbeitet.
In seinem Ausblick meinte Hiemer, dass es in den kommenden Jahren schwieriger werde. Dennoch werde man vermutlich bis 2020 ohne Schulden auskommen. Dies liege einmal an den hohen Rückla- gen und weiter an der Lipp-Stiftung, die 2019 aufgelöst wird. Und er hatte sogar noch die erfreuliche Mitteilung, dass die Gebühren für Wasser und Abwasser im kommenden Jahr leicht gesenkt werden könnten.
Schwele konnte somit auf die bevorstehenden Investitionen eingehen:
● Gemeinschaftshaus Dies soll im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Architekt Ulrich Förg stellte den Neubau vor, der die Verwaltung, Räumlichkeiten für die Seniorenbetreuung, Arztpraxis, eine Wohnung und ein Café beherbergen wird. Die Kosten würden etwas ansteigen, weil das Raumvolumen nach Beschlüssen des Gemeinderates gestiegen sei. Im kommenden Jahr wird für das Projekt noch rund eine Million fällig.
● Ausbau Hauptstraße: Schon am kommenden Montag, 27. November, wird es eine weitere Bürgerversammlung geben, die sich alleine um den Ausbau der Hauptstraße im Mittelbereich dreht. Die Ausbau- strecke ist laut Schwele 1,2 Kilometer lang und wird 1,5 Millionen kosten. Durch Vorleistungen der Gemeinde, die zum Beispiel die Kosten für Versorgungsleitungen übernimmt, werde der Geldbeutel der Bürger geschont.
● Bahnübergänge Im Zuge der Elektrifizierung sollen die beiden Bahnübergänge durch Unterführungen ersetzt werden. Beide Baumaßnahmen werden den Haushalt mit rund 700 000 Euro belasten.
● Funkmast In seinen weiteren Ausführungen begründete Schwele nochmals den Beschluss des Gemeinderates zum Funkmast. Ziel sei es gewesen, einmal eine optimale Versorgung des Ortes zu erreichen und weiter die Belastung der Bevölkerung zu minimieren.
● SoS Nachbarschaftshilfe Und abschließend bedankte sich der Bürgermeister noch beim Seniorenteam unter Leitung von Ingrid Schindele für ihre Arbeit. Inzwischen habe sich auch die SoS-Nachbarschaftshilfe überraschend gut entwickelt. Zu einem lebenswerten Ort gehöre wie die Kinder- auch eine gute organisierte Seniorenbetreuung. Die Gemeinde habe die weitere Trägerschaft beschlossen.
Carolin Ledermann und Stefanie Natterer stellten dann das Angebot, das von engagierten Bürgern getragen werde, vor. Dazu gehörten Fahrdienste, Begleitung beim Einkauf, Besuchsdienste, Entlastung pflegender Angehöriger sowie Unterstützung im Haushalt und Haus. Die Betreuer würden laufend geschult.
Eine weitere große und neue Herausforderung sei die Tagesbetreuung im neuen Gemeindehaus. Sie solle Familienangehörige entlasten und das Miteinander unter den Generationen fördern. Senioren sollten somit auch am Dorfleben teilnehmen können. Ziel sei ein Personalschlüssel von 1:3.
Mit einem Dank des Bürgermeister an seinen Stellvertreter Fritz Böckh, den Gemeinderäten und allen Bürgern, die sich einbringen, schloss Schwele die ruhige Bürgerversammlung.