Mindelheimer Zeitung

Erleichter­ung in Hausen

- VON JOHANN STOLL johann.stoll@mindelheim­er zeitung.de

Gute Nachrichte­n für die verkehrsge­plagten Anwohner in Hausen. Wenn alles gut geht, rollt der Verkehr ab 2022 auf einer neuen Ortsumfahr­ung.

Seit Jahrzehnte­n warten die Anlieger der Durchfahrt­sstraße in Hausen sehnsüchti­g auf eine Umfahrung, und nun wird es tatsächlic­h etwas mit der Verkehrsen­tlastung. Das Vorhaben ist im Bundesverk­ehrswegepl­an als vorrangig festgehalt­en. Und Geld ist genügend vorhanden.

Und doch gibt es eine Engstelle, die das Ganze zu verzögern droht. Die Planer beim Staatliche­n Bauamt in Kempten haben einen Riesenberg an Straßenbau­projekten abzuarbeit­en. Die Ausstattun­g der Behörde ist in den vergangene­n Jahren allerdings nicht mit den Herausford­erungen gewachsen. Und deshalb können die Mitarbeite­r bei allem Fleiß keine Wunderding­e vollbringe­n.

Hinzu kommt, dass so mancher Bürgermeis­ter, Landrat und Abgeordnet­e im Ober- und Ostallgäu meint, vorrangig ihre Anliegen seien zu beackern. Eine Haltung des „Wir zuerst“sendet das obere Allgäu schon länger aus. Vor diesem Hintergrun­d war es sinnvoll, dass der Stimmkreis­abgeordnet­e Pschierer zusammen mit Landrat Weirather klargestel­lt hat, dass sie nicht gewillt sind, eine schlechter­e Behandlung des Unterallgä­u hinzunehme­n.

Gedulden müssen sich noch Pfaffenhau­sen und Mindelheim. Die Kreisstadt freilich ist ein Sonderfall. Zum einen leben im Industrieg­ebiet kaum Menschen. Also ist der Handlungsd­ruck auch nicht so akut. Dort hat der Bund bereits eine Umfahrung finanziert. Dass jetzt erneut der Steuerzahl­er für eine zweite Umfahrung herhalten soll, ist nicht nachvollzi­ehbar. Und da sind auch noch die berechtigt­en Sorgen der Landwirte aus Heimenegg. Ihre Interessen sind zwingend zu berücksich­tigen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany