Erleichterung in Hausen
Gute Nachrichten für die verkehrsgeplagten Anwohner in Hausen. Wenn alles gut geht, rollt der Verkehr ab 2022 auf einer neuen Ortsumfahrung.
Seit Jahrzehnten warten die Anlieger der Durchfahrtsstraße in Hausen sehnsüchtig auf eine Umfahrung, und nun wird es tatsächlich etwas mit der Verkehrsentlastung. Das Vorhaben ist im Bundesverkehrswegeplan als vorrangig festgehalten. Und Geld ist genügend vorhanden.
Und doch gibt es eine Engstelle, die das Ganze zu verzögern droht. Die Planer beim Staatlichen Bauamt in Kempten haben einen Riesenberg an Straßenbauprojekten abzuarbeiten. Die Ausstattung der Behörde ist in den vergangenen Jahren allerdings nicht mit den Herausforderungen gewachsen. Und deshalb können die Mitarbeiter bei allem Fleiß keine Wunderdinge vollbringen.
Hinzu kommt, dass so mancher Bürgermeister, Landrat und Abgeordnete im Ober- und Ostallgäu meint, vorrangig ihre Anliegen seien zu beackern. Eine Haltung des „Wir zuerst“sendet das obere Allgäu schon länger aus. Vor diesem Hintergrund war es sinnvoll, dass der Stimmkreisabgeordnete Pschierer zusammen mit Landrat Weirather klargestellt hat, dass sie nicht gewillt sind, eine schlechtere Behandlung des Unterallgäu hinzunehmen.
Gedulden müssen sich noch Pfaffenhausen und Mindelheim. Die Kreisstadt freilich ist ein Sonderfall. Zum einen leben im Industriegebiet kaum Menschen. Also ist der Handlungsdruck auch nicht so akut. Dort hat der Bund bereits eine Umfahrung finanziert. Dass jetzt erneut der Steuerzahler für eine zweite Umfahrung herhalten soll, ist nicht nachvollziehbar. Und da sind auch noch die berechtigten Sorgen der Landwirte aus Heimenegg. Ihre Interessen sind zwingend zu berücksichtigen.